Label: Season of Mist
VÖ: 23.03.2018
Stil: extremer Metal ohne Grenzen
Großer Vorstellungen bedarf Griechenlands vielleicht bekannteste (und beste?) Extrem Metal Band ROTTING CHRIST wohl kaum. Schon 30 Jahre sind die Gebrüder Tolis nun schon im Amt, wobei vor allem der ältere Sakis die Fackel immer hoch hielt. Denn sein schlagzeugspielender Bruder fehlte schließlich auf den ersten beiden Longplayern. Wie dem auch sei… seit 1996 waren sie dann ja wieder dauerhaft vereint und so hat diese Bruderschaft fast ebenso viele gemeinsame Musikjahre wie die Band selbst. Da ist es dann auch kein Wunder, dass dieses Best of nur wenige Songs des Debüts (vom zweiten Album sogar gar keinen Song) beinhaltet.
Aber bei Musik aus gut 30 Jahren ist es wohl ohnehin eine Mordsaufgabe, seine liebsten Stücke raus zu picken und dabei keinen Titel der eigenen Feder ungerecht zu behandeln. Klar gibt es da sicher auch mal ne Nummer, die man gern vergessen möchte. Denn nicht ohne Grund wandelten ROTTING CHRIST im Laufe dieser Zeit ihren Stil immer wieder etwas ab bis sie schließlich am Ziel ankamen. Angefangen als Band, die im Grindcore startete, durchliefen sie verschiedene Phasen, avancierten mit Black Metal, versuchten sich an Dark und Gothic Elementen und banden immer mehr folklorische Klänge unterschiedlichster Nationen und Kulturen ein. Was zur Konstante wurde, ist ein höchst anspruchsvolles, aber immer noch sehr eingängiges Mosaik aus druckvollem Metal, der sowohl schwarze als auch tödliche Klänge als Basis vereint und viel Melodie und weltliche Klänge beinhaltet.
Wer allein ihr letztes Meisterwerk „Rituals“ gehört hat, der weiß genau, wovon ich rede. Und auch jüngere Vorgänger wie „Kata Ton Daimona Eaytoy“ und „Aealo“ sind Zeugen dieses Konzepts. Die Hörerschaft, die erst mit besagten Scheiben in Berührung mit den Griechen kam, bekommt hier nun einen kleinen Einblick in die Frühwerke von ROTTING CHRIST und wird vielleicht die ein oder andere Seite der Band kennen lernen. Aber fürchtet nicht, allzu kurios wird es nicht. Denn die Gebrüder Tolis haben darauf geachtet, dass es doch noch recht stimmig bleibt.
Als Zugabe gibt es exklusiv den bisher unveröffentlichten Titel „I Will Not Serve“ oben drauf als Verbindung zwischen der Vergangenheit und dem Hier und Jetzt.
Und so umreißt „Their Greatest Spells“ geschickt die Geschichte einer verdammt guten und vielschichtigen Band. Sicher wird es Stimmen geben, die sich eine Best of ohne Titel XY nicht vorstellen können (ich selbst vermisse zum Beispiel „Noctis Era“), aber das bestätigt quasi nur nochmal die These, dass es wohl eine schier unmögliche Aufgabe ist, bei so vielen Songs eine Auswahl zu kreieren, die einen jeden Fan glücklich gemacht hätte. Jedoch kann wohl am Ende keiner behaupten, dass er bei 33 Titeln verteilt auf zwei Silberlingen und einer Gesamtspielzeit von 2,5 Stunden nichts für sein Geld bekommen hätte.
Tracklist:
01. The Sign of Prime Creation
02. Athanati Este
03. Non Serviam
04. King of a Stellar War
05. Nemecic
06. Grandis Spiritus Diavolos
07. Art of Sin
08. Dying
09. Archon
10. Serve in Heaven
11. Astral Embodiment
12. After Dark I Feel
13. Sorrowfull Farewell
14. In Yumen-Xibalba
15. Elthe Kyrie
16. Cold Colours
Disc 2
01. The Sign of Evil Existence
02. Fgmenth, Thy Gift
03. Ze Nigmar
04. Phobo’s Synagogue
05. Demonon Vrosis
06. …Pir Threontai
07. Kata Ton Daimona Eaytoy
08. Among Two Storms
09. Semigod
10. Welcome to Hel
11. A Dynasty from the Ice
12. Shadows Follow
13. Forest of N’gai
14. Feast of the Grand Whore
15. Exiled Archangels
16. Saturn Unlock Avey’s Son
17. I Will Not Serve