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SADUS - The Shadow inside (2023)

(8.607) Olaf (8,7/10) Thrash Metal


Label: Nuclear Blast
VÖ: 17.11.2023
Stil: Thrash Metal






Ich bin in den letzten Jahren sehr argwöhnisch geworden was Reunions alter Faves von mir angeht. Evildead haben enttäuscht und von der krummen Banane, die Razor abgeliefert haben, brauchen wir auch nicht weiter zu sprechen. Ergo kriegte ich ein nervöses Augenzucken, als ich las, dass Sadus sich ebenfalls dazu berufen fühlten, die Welt nach 17 Jahren mit einem neuen Album zu beglücken. Nein, sagte ich mir, dass kann nur schiefgehen…weit gefehlt!

Als 1988 „Illusions“ auf den Markt kam, gab es kaum etwas fieseres, etwas Schnelleres als diese Atombombe aus Antioch und auch der Nachfolger „Swallowed in black“ dreht heute noch so manche Runde auf meinem Plattenteller. Das, was danach kam…naja…nennen wir es mal einen gut gemeinten Versuch, mehr aber auch nicht und somit war das Kapitel Sadus für mich irgendwann ad acta gelegt.

Das scheinen Jon Allen und Darren Travis allerdings irgendwie spitzgekriegt zu haben und sie ersannen einen perfiden Plan, wie sie mich wieder ins Boot holen könnten. Das Ergebnis nennt sich „The Shadow inside“ und ist quasi das Album, was man nach der „Swallowed“ 1990 hätte veröffentlichen müssen, um mich weiter bei der Stange zu halten. Soll heißen: Sadus sind zurück und hauen mich endlich wieder aus den Socken!

Schade, dass sich Steve DiGiorgio nicht der Reunion angeschlossen hat, was aber aufgrund seines Engagements bei Testament durchaus nachvollziehbar ist, doch gerade er war es mit seinem wahnsinnig erscheinenden Bassspiel, der den Sound der Kalifornier maßgeblich geprägt hatte. Doch es geht tatsächlich auch ohne ihn, denn stattdessen hat Darren Travis seine fiesesten Riffs und seine markerschütterndsten Schreie ausgepackt, die diesen Verlust locker überdecken.

Auf „Shadow“ reihen sich großartige Thrash Riffs aneinander, ohne allerdings den typischen Sadus-Touch zu vernachlässigen. Genickbrechende Breaks, auch mal ein völlig deplatziert wirkender Akustik-Part, um kurz danach erneut die obere Halswirbelsäule in Mitleidenschaft zu ziehen, das sind Sadus 2023 und zum Teil klingen sie wie aus einem Jungbrunnen gezogen. Ehrlich, wer als Thrasher bei Nackenschlägen wie „First blood“, „Ride the Knife“ oder dem Titeltrack nicht aus der Haut fährt, dem ist fast nicht mehr zu helfen.

Auch die Produktion reiht sich nahtlos an die Frühwerke an, ist herrlich räudig und dennoch klar und brutal, so wie man es von dem nunmehr als Duo auftretenden Band schon immer gewohnt war. Auch der Drumsound ist Killer und zeigt, auf was für einem hohen Niveau der nun auch schon 55jährige Jon Allen operiert.

Endlich mal eine Reunion, die für mich zumindest einen Sinn ergibt. Nicht nur, dass ich mich tierisch darüber freue, dass Sadus endlich wieder in die Szene zurückgekehrt sind, auch das Album ist ein echter Kracher geworden, der einem die Nackenwirbel von Grund auf neu anordnet. Thrash at it’s best und für mich Altvorderen ein Grund, die alten Perlen wieder auszugraben. Hellcome back Sadus!


Bewertung: 8,7 von 10 Punkten


TRACKLIST

01. First Blood
02. Scorched and Bunt
03. It’s the Sickness
04. Ride the Knife
05. Anarchy
06. The Devil in me
07. Pain
08. No Peace
09. New Beginnings
10. The Shadow inside


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