Label: Indie Recordings
VÖ: 23.09. 2016
Stil: Doom Metal
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Nach der Veröffentlichung ihres letzten Drehers "Delusions Of Grandeur" sah es ganz danach aus, als ob diese Herrschaften aus dem norwegischen Bergen endgültig den Durchbruch schaffen würden.
Das war insofern nachvollziehbar, da ihr Klangkosmos - wie schon auf den systematisch "I" bis "III" betitelten Scheiben zuvor - zwar sehr wohl knietief im Doom verankert war, das Quartett es aber gekonnt zu vermeiden wusste, lediglich die Fraktion der „alten Schule“ des Doom in metallischer Form zu bedienen. Ebenso wenig versuchten Sahg aber zu sehr in Richtung „zeitgemäßer Emotionalität“ zu tendieren und auch von einem Vortrag, der ausschließlich die Stoner / Psychedelica-Abteilung in Entzücken bringen konnte, war die Truppe weit entfernt.
Sprich, die Mixtur war nicht nur überaus originell, sie funktionierte auch einwandfrei. Dennoch kam bald darauf ein wenig Sand ins Getriebe, weshalb man als Fan im Endeffekt auch ganze drei Jahre auf einen Nachfolger warten hat müssen. Das jedoch ist insofern nicht wirklich problematisch, da sich die Norweger ja keineswegs auf die faule Haut gelegt hatten, sondern ihr Material offenbar noch detaillier ausarbeiten haben können und nun auch davon auszugehen ist, dass ihr Erfolgslauf nun eben zeitversetzt prolongiert wird.
Die Vorzeichen dafür stehen mit "Memento Mori" auf jeden Fall gut, denn schon mit dem Einstieg ins Geschehen in Form von "Black Unicorn" zeigt die runderneuerte Truppe (Ole Walaunet (Gitarre) und Mads Lilletvedt (Drums) agieren nun an der Seite von Bandgründer, Gitarrist, Sänger und Chef vom Dienst Olav Iversen und Basser Tony Vetaas), wie ungezwungen, locker und eingängig melancholischer Doom an sich klingen kann.
Ein solcher, regelrecht fröhlich anmutender Ohrwurm macht es selbst Zweiflern einfach sich mit Sahg zu beschäftigen und die liefern in weiterer Folge auch noch weitere Hook- und Refrain-Monster.
Auch wenn es geradezu paradox anmutet, so kann, nein muss, man die Tracks von "Memento Mori" – und das trotz mitunter brutaler Heftigkeit sowie fast schon paralysierender Langsamkeit – als Hits bezeichnen. Gut möglich also, dass diese Band mit zu den Durchstartern der nächsten Monate zählt – die Voraussetzungen können jedenfalls besser nicht sein!
Bewertung: 9,0 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Black Unicorn
02. Devilspeed
03. Take It To The Grave
04. Silence The Machines
05. Sanctimony
06. (Praise The) Electric Sun
07. Travellers Of Space And Light
08. Blood Of Oceans
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