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SAINTED SINNERS – Unlocked & Reloaded (2020)
(6.696) Maik (8,4/10) Hardrock
Label: El Puerto Records
VÖ: 04.12.2020
Stil: Hardrock
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Seit 2016 betreibt BONFIRE- Axtschwinger Frank Pané sein Sideprojekt SAINTED SINNERS. Für dieses, drittes Album unter diesem Namen, hat er sich illustre Musiker eingeladen. So, neben Drummer Berci Hirleman noch Ernesto Ghezzi, der auch schon die Tasten für EROS RAMAZOTTI und GOTTHARD bearbeitete, Bassist Rico Bowen, der schon für Leute wie PAUL McCARTNEY und MADONNA tätig war, sowie am Gesang Iacopo „Jack“ Meille, der Stimme von TYGERS OF PAN TANG.
Angesichts dieser Referenznamen erwartet man eigentlich nicht unbedingt was hartrockendes, doch der erste Eindruck täuscht mitunter. Deshalb genug des Namedroppings. SAINTED SINNERS spielen unterhaltsamen Hardrock, der sich größtenteils an den Achtzigern orientiert, allerdings auch ziemlich in den Nachlass des Jahrzehnts davor greift.
Wer beim Bandnamen an die „Saints And Sinners“ von WHITESNAKE denkt, ist gar nicht mal so weit weg vom Geschehen, denn in einigen Passagen kommt die Mucke der Knaben um David Coverdale schon mal ums Eck gekuckt. Ansonsten erinnern SAINTED SINNERS auch an Bands wie JOURNEY, FOREIGNER oder vielleicht auch EUROPE. Dabei lassen es die geheiligten Sünder auch noch recht abwechslungsreich zugehen; da ist zum Beispiel der Opener „The Same Ol‘ Song“ ein schöner treibender Rocker, während beispielsweise „Free To Be“ leichte funky Einflüsse verarbeitet.
„Standing On Top“ ist ein gediegener AOR- Song, der den 80er Hardrock mit Hammondartigen Orgelklängen in den 70ern verwurzelt, während „40 Years“ mit jazzigem Beginn dann leicht an LED ZEPPELIN erinnert, besonders weil Jack Meille stimmlich doch oftmals ein wenig wie Robert Plant klingt, besonders in den ruhigeren Phasen. Dann wiederum steht mit „The Hammer Of The Gods“, trotz des martialischen Titels, eine Powerballade am Start. Und auch hier wieder denkt man, was den Gesang angeht, besonders beim „Aaahhhahaahhaaa“, an Robert Plant. Dasselbe auch bei der Ballade „I Can’t Wait“, wobei da auch ein Hauch David Coverdale mit hereinkommt. Auch wieder schöne Hammondorgeltöne dabei.
Den krönenden Abschluss bietet „Farewell To Kings“, welcher zunächst atmosphärisch und soundtrackmäßig beginnt, und eine Abschlussballade verspricht, die sich jedoch nach anfänglicher JOHNNY-CASH-Romantik zu einem stampfenden Hardrocker entpuppt, der immer wieder mit fast doomigem Riffing und theatralischer Wucht zu begeistern weiß, und Freunden von DEEP PURPLE oder RAINBOW, aber auch BLACK SABBATH zu DIO- Zeiten, sicher auch recht gut reinlaufen könnte.
Insgesamt steht hier ein Hardrockalbum im Regal, welches ich Freunden des Genres, und auch Fans, der nicht ganz so harten Klänge guten Gewissens empfehlen kann. Denn wenngleich hier keine Meilensteine gesetzt werden, und SAINTED SINNERS bewußt im Fundus der oben genannten Gruppen wildern, bleibt am Ende doch eins: guter Hardrock, der durch eingängige Songs und Rock’n’Roll-Feeling gefällt. Und genaugenommen, ist es doch das, was die Band im Fokus hat: Rock’n’Roll. Und da ist der Titel des Openers, „Same Ol‘ Song“, dasselbe alte Lied, mehr als zielweisend, und erinnert wohl nicht von ungefähr an LED ZEPPELIN’s „The Song Remains The Same“.
Anspieltipp: „Same Ol‘ Song“ und „Farewell To Kings“
Bewertung: 8,4 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Same Ol‘ Song
02. Standing On Top
03. Early Light Of Day
04. 40 Years
05. The Hammer Of The Gods
06. Free To Be
07. I Can’t Wait
08. Stone Cold Sober
09. Call It Love
10. Wall Of Sound
11. Farewell To Kings