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SARCOPTES – Plague Hymns (2020)
(6.566) Maik (8,5/10) Black Thrash
Label: Transcending Obscurity Records
VÖ: 02.10.2020
Stil: Black Thrash
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SARCOPTES gibt es nun auch schon seit 12 Jahren, doch bisher waren die beiden Kalifornier recht sparsam mit Veröffentlichungen, denn bisher erblickten nur eine EP 2013 und ein Longplayer 2016 das Licht der Welt. Nun kommt eine weitere EP auf den Markt, die zwar nur zwei Songs beinhaltet, die aber insgesamt eine Spielzeit von fast 18 Minuten erreichen.
SARCOPTES spielen eine ziemlich treibende Mischung, die in ihren Grundzügen zwar eindeutig dem Black Metal zuzuordnen ist, aber starke Reminiszenzen an Thrash und sogar Death Metal aufweist. „Vertigo Soul“ beginnt, nach einem merkwürdigen Anfangsgeräusch, schon mal mit einem knackigen Riff und einem Schrei, der sich gewaschen hat. Schepper schepper aaaaaahhhhhrrrrgggghhhh. Da kommt schon mal gut. Zum schwarzdreschenden Riffing gesellt sich ein präzise auf den Punkt gespieltes Drumming und ein Gesang, der zwischen Thrashgekreische und Black-Screams kurz vor’m Überkippen schwankt. Dazu gesellt sich ein dezenter Keyboardteppich im Hintergrund, der aber keineswegs störend oder aufgesetzt theatralisch wirkt, sondern nur für eine düstere Stimmung sorgt. Zwischendurch eine melodische Gitarreneinlage, die an eine Mischung aus Melodeath und Johann Sebastian Bach erinnert, was kurz eine progressive Note ins Bild bringt, aber sogleich wieder von schwarzmetallischem Halbtonriffing abgelöst wird. Hier bleibt keine Zeit zum Atemholen, und SARCOPTES können die fast sieben Minuten mit genügend Action füllen. „La Moria Grandissima“ hat insgesamt einen stärkeren Streak zum Black Metal, woran vor allem wieder typisch nordisches Halbtonriffing die Hauptaktie trägt. Dieser Song erreicht eine Spieldauer von fast 11 Minuten, wirkt aber zu keinem Zeitpunkt langweilig oder gezwungen breitgewalzt. Hier passiert einfach ständig etwas, ein geiles Riff wechselt sich mit dem nächsten ab, dazwischen melodische Einsprengsel, bevor wieder der Blastbeathammer von der Schießbude alles in kleine Bröckchen zerdeppert, dazu der gruselige Keyboardsound, und der Sänger, der sich die Stimmbänder in Fetzen kreischt, dass es dem Hals-Nasen-Ohrenarzt Schnappatmung beschert.
In der Mitte kommt kurz mal eine Phase, wo man denkt, okay, jetzt könnte der Song auch aufhören, doch SARCOPTES haben noch genug Ideen auf Lager, den Hörer mitzureißen. Mir gefallen die beiden Tracks recht gut, wobei „Vertigo Soul“ noch etwas fetziger ist, und etwas direkter auf den Punkt kommt. Aus „La Moria Grandissima“ hätte man vielleicht auch zwei Songs machen können, aber das ist jetzt auch wieder Meckern auf hohem Niveau. Ich jedenfalls werde mir die Hörerfahrung zum Anlass nehmen, in Zukunft auf weitere Veröffentlichungen dieser kalifornischen Band zu achten.
Anspieltipp: „Vertigo Soul““
Bewertung: 8,5 von 10 Punkten
Tracklist:
01. The Vertigo Soul
02. La Moria Grandissima