Label: Century Media
VÖ: 17.05.2019
Stil: Heavy/Thrash Metal
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Das Wort „Savage“ war in den Achzigern ja sehr beliebt als Teil des Bandnamens, ich denke da nur an NASTY SAVAGE oder SAVAGE GRACE. Da ich diese Bands auch gern gehört habe, war ich dann doch gespannt, was denn der wilde Messias so zu verkünden hat.
SAVAGE MESSIAH haben ja mal als beinharte Thrasher angefangen, ihren Stil dann aber immer mehr in Richtung Heavy Metal wandern lassen. Auf „Demons“ erwartet uns nun ein Gemisch aus traditionellem und modernen Heavy Metal, an die Thrash-Vergangenheit erinnern nur noch die Riffs, von denen SAVAGE MESSIAH so einige ganz nette Granaten auftischen. Das klingt insgesamt eigentlich ganz gut, aber irgendwie kommen die Knaben dennoch nicht so richtig aus den Puschen, denn jedes Mal, wenn sie kurz Gas geben, nehmen sie auch gleich wieder das Tempo heraus. Das ist ein wenig so, wenn Du mit dem Motorrad hinter einem LKW festhängst, und nicht überholen kannst. Ab und an beschleunigst Du, kannst aber nicht hochschalten, weil der Knödel vor Dir auf die Bremse latscht. Das schlaucht auf die Dauer, und vergällt einem etwas den Spaß an der Freude.
So ist der Hörer immer irgendwie einem Wechselbad der Hörgefühle ausgesetzt. Wenn sie in traditionellen Metalgefilden wildern, fetzen SAVAGE MESSIAH richtig fett ab, aber wenn die ruhigeren, neumetallischen Parts einsetzen, plätschert es etwas vor sich hin, sodass man, vielleicht fälschlicherweise, das Gefühl hat, die ruhigen Phasen würden vorherrschen. Die Band ist schon um Abwechslung bemüht, von Krachern wie „The Bitter Truth“, über das Country-Rock- Cover „Parachute“ bis hin zu Balladen wie „The Lights Are Going Out“ ist alles drin. Bei letzterem vermeinte ich sogar einen Irish-Folk-Ansatz herauszuhören. Dafür ist die ebenfalls als Ballade angelegte Nummer „Until Shadows Fall“ mit einer gewissen Schnarchzapfigkeit behaftet. Der Gesang ist recht variabel gestaltet, aber wie auch beim Rest der Band klingt es am besten, wenn es rockt. Da erinnert mich die Mucke sogar ein bisschen an ARMORED SAINT.
Alles in allem ein recht abwechslungsreiches Album mit viel Melodie, einigen fetten Riffs, modernen wie auch traditionellen Metal-Elementen, die aber irgendwie zwischen mehreren Stühlen herumrutschen. Für eine neue Band auf Identitätssuche wäre das ja in Ordnung, aber beim 5. Album sollte die Selbstverortung doch abgeschlossen sein. Für jemanden, der sich in allen oben genannten Jagdgründen sein Futter holt, ist das sicher eine lohnende Anschaffung. Für meine Verhältnisse ist der Wilde dann aber etwas zu zahm, um mich von seinen messianischen Fähigkeiten zu überzeugen.
Anspieltipp: „Virtue Signal“ und „The Bitter Truth“
Bewertung: 8,5 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Virtue Signal
02. What Dreams May Come
03. Heretic In The Modern World
04. Parachute
05. Under No Illusions
06. Down And Out
07. The Lights Are Going Out
08. The Bitter Truth
09. Until Shadows Fall
10. Rise Then Fall
11. Steal The Faith In Me
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