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SAVAGED – Night Stealer (2024)
(8.729) Maik (8,0/10) Heavy Metal
Label: No Remorse Records
VÖ: 26.01.2024
Stil: Heavy Metal
Auf dem Headbangers Open Air spielen zu können, ohne einen LP auf der Agenda zu haben, stellt schon eine Ausnahme dar. Und wenn dies eine Band schafft, die zudem mal nicht aus Schweden, USA oder Germoney kommt, sondern von der iberischen Halbinsel, fragt man sich schon, wie das denn zuging.
Die Antwort liefert besagte Band, SAVAGED aus Barcelona, mit ihrem Debütalbum „Night Stealer“. Denn auf dem Album wird dem klassischen Metal der Achtziger nicht nur Tribut gezollt. Schon mit dem Opener „I Will Fight“ wird klar, wo der Katalane seine Cervesa zapft. Stilistisch an neuere Bands wie AMBUSH, ENFORCER oder RIOT CITY erinnernd, führt das Gleis eindeutig in Richtung Heavy bis Speed Metal. Frühe HELLOWEEN werden da ebenso wach wie MERCYFUL FATE. Letzteres besonders durch den Orgelpart.
Der zweite Song mutet etwas merkwürdig an. Dieser high pitched Scream am Anfang fräst sich wie ein säuregetränktes Skalpell in den Gehörgang und sorgt für anfängliches Mißfallen. Der Song wird dann zu einem Stampfer a la ACCEPT oder FAITHFUL BREATH, und der Chorus hat dann etwas von RUNNING WILD. Wenn nur dieser „Tons Of Leather“-Scream nicht wäre!
Nun, wenn es sonst nix zu meckern gibt… Nun gut, mit den high screams übertreibt es der Knabe ab und an, aber sonst ist hier eigentlich alles im grünen Bereich. Die Songs kommen unbekümmert und frisch aus der Konserve und man nimmt der Band den Streak auf die Eighties voll ab.
Und zu derartiger Mucke gehört auch ne ordentliche Portion Klischee im Textbereich. Und so beglücken uns die Katalanen mit Songtiteln der Marke „Knights Of Metal“ oder eben „Tons Of Leather“.
„Welcome To…“ ist eigentlich nur ein Intro zum Song „Elm Street“. Und wir wissen ja, daß dort das Pizzagesicht Freddy eine scharfe Klinge spielt. Das tun auch SAVAGED und brezeln ein fettes Riff in JUDAS PRIEST- Manier auf, bevor ein Gassenhauer mit Hohohoooo- Gesängen im eher Midtempobereich agiert. Bisschen Horror gehört eben auch zum Metal.
Obwohl hier noch nicht alles völlig rund läuft, geht die Platte für ein Debüt völlig in Ordnung. Das Songwriting trifft den Nerv der Altschulmeister, und wenn es Gesangsakrobat Jamie Killhead (Was für ein Pseudonym!) in Zukunft mit den extremen Screams nicht so übertreibt und dieses Element etwas dezenter einsetzt, haben wir hier eine Band mit großartiger Zukunft.
Anspieltipp: „I Will Fight“ und „Knights Of Metal“
Bewertung 8,0 von 10 Punkten
TRACKLIST:
01. I Will Fight
02. Tons Of Leather
03. Knights Of Metal
04. Welcome To…
05. Elm Street
06. Money Sucks
07. Stealing The Night
08. Running For Your Love (Tonight)