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SCALD – Ancient Doom Metal (2024)

(8.996) Maik (8,0/10) Doom Metal


Label: High Roller Records
VÖ: 26.07.2024
Stil: DoomMetal






Da ich im Zuge meiner GROTESQUE GLORY- Sendung gerade eh irgendwie auf den Doom-Trip war, kam mir das neue Album von SCALD gerade recht, um mich diesbezüglich zu einem Review hinreißen zu lassen. Mit dem Titel „Ancient Doom Metal“ setzen die Russen schon mal titularisch eine Duftmarke, und außerdem finde ich das Logo geil.

Die Band hatte sich ja schon vor langer Zeit aufgrund des Todes ihres damaligen Sängers aufgelöst, doch 2019 kam es zu einem Reunion- Gig. Tja, und wie das eben bei solchen Gigs gern mal läuft, fand die Combo daraufhin, dass veröffentlichungstechnisch noch nicht jeder Akkord verklungen ist.

Wie in der russischen Musik üblich, sei es Klassik, Folklore und sogar bei kämpferischen Partisanenliedern, schwingt auch im Doom Metal von SCALD eine gewisse Melancholie und fatalistische Schwere mit. Das mag daran liegen, dass das Leben unter Despoten von Ivan dem Schrecklichen über Stalin bis hin zu Putin nicht wirklich immer reines Ponyschlecken oder ein Zuckerhof war, und oftmals das hochprozentige Wässerchen den einzigen Trost bot, das sei nun aber dahingestellt.

Zwischenzeitlich habe ein paar der SCALDen in der Prog Folk Band TUMULUS gespielt, was den leichten Folkeinschlag der Band erklären könnte. Der Klang der Gitarren und einige der durch dieses Instrument hervorgebrachten Melodielinien erinnerten mich doch ab und an NOMANS LAND oder an die Frühwerke von KATATONIA.

Im Kontrast zur etwas schwermütigen Instrumentalisierung steht der kraftvolle Gesang von Felipe Plaza Kutzbach, und bei dem sollten Szenekenner die Ohren spitzen, denn in der Liste seiner Referenzen stehen Bands wie DESTRÖYER666 und NIFELHEIM. Hier zeigt er, dass ihm auch der Klargesang liegt, und seine stimmliche Betätigung fügt sich Klasse in den Doom von SCALD ein.

Wer sich das Album anhört, wird sicher auch noch eine weitere parallele heraushören. Einige Parts erinnern sehr stark an die epische Periode von BATHORY. Besonders beim Song „ALU (My Protection“ fällt mir das sehr stark auf. Und episch ist „Ancient Doom Metal“ wirklich. Im Grunde könnte man die Musik des Albums als Epic Folk Doom Metal führen, gerade die Chöre tragen doch recht hymnischen Charakter.

Gut, Doom Metal- Alben zeuichen sich ja üblicherweise selten durch experimentierfreudige Abwechslung aus, und so könnte man auch hier einen gewissen Gleichklang zwischen den Songs konstatieren, insbesonders, wenn man nicht völlig aufmerksam dem Geschehen folgt. Gerade die Gesangslinien ähneln sich doch ziemlich, und auch tempomäßig variiert man kaumn und verharrt doch meist im getragenen Midtempo.

Dennoch ist das Album eine recht unterhaltsame Geschichte, die durch feine Riffs, einfühlsame   Melodien und diese typisch russische Schwere eine ganz besondere Atmosphäre erschafft. Nicht nur Doommaniacs dürften also an „Ancient Doom Metal“ ihre Freude haben, auch die Anhänger der getragenen Epik oder der hymnischen Paganschiene sollten hier mal ein Lauscherchen riskieren.

Anspieltipp: „Ancient Doom Metal“ und  „Decimator“


Bewertung 8,0 von 10 Punkten


TRACKLIST

01. Ancient Doom Metal
02. Young God Resurrected
03. Master Of The Lake
04. Far Northern Corner
05. ALU (My Protection)
06. The Liberating Spells Of Fire




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