Label: Inverse Records/82 Records
VÖ: 19.12.2016
Stil: Horrorpunk / Black-Thrash Metal
Scarecrow waren mir bis zu diesem, ihrem 4. Album, gänzlich unbekannt, obwohl ich seit Mitte der 90er bis heute, neben dem Metal, auch dem Punkrock und seine ganze Spielarten, eng verbunden bin. Vielleicht habe ich sie auch nur übersehen? Diese Wissenslücke ist nun mit „Exterminators of the year 4000“ endlich geschlossen und das hat, zumindest teilweise, auch seinen Grund.
Zum Beginn der Platte wird man mit dem beschriebenen Stil Horrorpunk auch sehr positiv überrascht. Während der Opener einen gut einstimmt ins Horrorpunk Genre, im Stile der vielen Misfits-Klone, trifft einen schon der nächste Song „Horror of the beach party“ mitten ins Mitgröl-Herz. Was für ein geiler Song und was für ein geiler Refrain. Schön dreckig-punkige Gitarrenläufe treffen auf den dreckig-derben Gesang von Sänger Jack 13. Definitiv eine Hitsingle, die auf Dauerrotation laufen sollte!
Aber schon zu Song drei „Macabre night“ wird die Stilvielfalt von Scarecrow offensichtlich. Es gibt Double Bass Drums und thrashige-metallische Riffs, mit melodischen Mitgrölparts. „More skulls“ ist dann wieder waschechter schneller Horrorpunk und ein weiterer Gassenhauer, währenddessen „Angels death“ mehr im Midtempo daher kommt, jedoch das qualitativ gute und melodische Songwriting beibehält.
Mit „Waiting for the end“, „They live“ und „Theatre of death“ hauen Scarecrow wieder mehr in die thrashig-metallische Kerbe. Wobei Sänger Jack 13 bei „They live“ und „Theatre of death“ sogar mal fett growled! Definitiv anders klingend, als noch zu den ersten paar Songs der Platte, aber auch nicht von schlechten Eltern!
Zum Abschluss der Platte zelebrieren Scarecrow dann nochmal ihr gewaltiges Stilarsenal und schrecken auch nicht vor einem Black-Thrashigen Song („Ghost in the graveyard“) zurück, bzw. hauen sie mit „Deathfuckingtank“ doch tatsächlich noch einen Death Metal-Grindcore Hassbratzen raus, der sich gewaschen hat.
Wenngleich auch diese Songs ihren Mitreißcharakter haben, stellt sich für mich schon die Frage: „Was wollen Scarecrow sein?“ Eine Horrorpunkkapelle mit hohem Mitgrölfaktor und hohem Erinnerungswert? Oder ordnen sie sich doch mehr dem Deathpunk-thrashigen Genre zu, das schon so Bands wie Kvelertak erfolgreich beackern? Erstere Version gefällt mir definitiv besser, da die Songs ein größeres Hitpotenzial haben!
Als Bonus gibt es noch zwei weitere Songs, welche die zwei unterschiedlichen Spielarten nochmal unterstreichen, aber nicht mehr weiter ins Gewicht fallen, oder besonders hervorstechen.
Bewertung: von 8,0 bis 10 Punkten
Tracklist:
01. Scream queen death hop
02. Horror of the beach party
03. Macabre night
04. More skulls
05. Angels death
06. Waiting for the end
07. They live
08. Theatre of death
09. Ghost in the graveyard
10. Deathfunkingtank
11. Exterminators ourto
12. 6ore 6ore 6irls (Bonus)
13. Nightride (Bonus)