Label: Inverse Records
VÖ: 31.10.2019
Stil: Horror Punk

FacebookBandcamp / Kaufen




Horror Punk nennen die Finnen von SCARECROW ihre Mucke, und dem ist eigentlich kaum etwas hinzuzufügen. Die Band agiert in dem Viertel, wo sich Punk und Metal freundschaftlich in den Armen liegen. Mal tendiert es mehr zum Metal, mal zum Punk, mal ist es eine Melange davon. „I Miss Her Screaming“ zum Beispiel beginnt mit einem MOTÖRHEAD-mäßigen Riffing und mündet dann in eine flockige Punkrock-Hymne. Der Track hat auch irgendwie Ohrwurmcharakter. Als ich heute Morgen aufgewacht bin, hatte ich das Ding im Schädel, obwohl ich das Stück gestern nur zweimal gehört habe. Was alle Songs miteinander gemein haben, ist die Partytauglichkeit. Denn SCARECROW wollen keine musikalischen Meisterwerke erschaffen, sie wollen das Fahrrad auch nicht neu erfinden, sie wollen einfach rocken, Musik fabrizieren, die ihnen selbst, und natürlich auch anderen, Spaß macht. Ein wenig aus dem Rahmen fällt eigentlich nur „Witchdance“, der einen leichten Gothictouch in sich birgt, aber immer noch fetzig genug ist, zu rocken. Was zeigt, dass man auch in einem eng abgesteckten Claim noch Abwechslung erzeugen kann. Und obwohl hier scheinbar einfach nur drauflosgeschrappelt wird, sind die Songs doch allesamt unterhaltend und mitreißend.

Wer auf Punk UND Metal steht, findet hier ein schönes Kleinod zum dran längstrinken und feiern. Der einzige Nachteil an diesem Scheibchen ist, dass es viel zu kurz daherkommt. Denn flockige Partyrocker fallen selten durch Überlänge auf, wodurch der Spaß auch recht schnell vorbei ist. Aber wozu gibt es Repeat-Tasten?

Anspieltipp: „I Miss Her Screaming“

Bewertung: 8,8 von 10 Punkten

Tracklist:
01. Worldwide Warzone
02. I Miss Her Screaming
03. Toxic Metal Punx
04. Witchdance
05. Shroudeater