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SEA SLEEPER – Nostophobia (2021)

(6.862) Timo (6,8/10) Technical Post Death Metal/Core

 


Label: Metal Assault Records/Dewar PR
VÖ: 05.02.2021
Stil: Technical Post Death Metal/Core

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Mit einem kniffligen, komplexen Debut macht dieser Portland-Vierer genau dort weiter, wo man 2019 mit der „Nihilism“ EP endete. In einer dreiviertel Stunde zeigen Sea Sleeper reichlich technischen Death Metal/Core, der zwischen wuchtig progressiven Riffbollwerken, sich auch reichlich verkopft aus der heimischen Anlage presst. Neben dem anspruchsvollen Songwriting, das zwischen irrsinnigen Abfolgen auch mal alternativ atmosphärisch den Ideenkosmos offenbart, ist das Songwriting auch von Grind bis Deathcore Kontrasten schattiert. Musikalisch findet man sich zwischen Rifferuptionen aus dem Meshuggah, Gorguts und Gojira Lager wieder, das aber auch zusätzlich von einer Modern Metal Fahrtrichtung auf einen soliden Kurs gehalten wird, mehr allerdings nicht.

Untermauert von einer passenden und fortführenden Konzeptidee, bietet das amerikanische Quartett auf „Nostophobia“ hemmungslos den kompletten musikalischen Wahnsinn. Die messerscharfen und groben Riffs funktionieren im Wechselbad mit dem eher modernen Einflüssen allerdings nicht immer zielführend. Dabei fehlen mir die griffigen Konturen, die die Haltbarkeit des komplexen Gerüstes deutlicher verfeinern könnten. Für meinen Geschmack finden sich Sea Sleeper zwischen ruppigen und feinsinnigen Core beheimatet, das mal wütenden und chaotischen Frickelorgien fordern einen doch deutlich aus der Reserve, dabei heisst es Nerven bewahren.

Geklappt hat das bei mir allerdings nur bedingt, denn extremes und verfrickelt technisches, muss dann eben auch noch etwas mehr auf der Pfanne haben, um mich aus der Reserve zu locken. Klar kann man dem Quartett nun wirklich nicht vorwerfen ein unreifes Bild abzugeben, denn die technischen Fertigkeiten sind auf einem hochwertigen Niveau angesiedelt. Dennoch triftet mir der Sound der US Krachmaten viel zu oft in ein nerviges, wirres Chaos ab. Die Krux ist halt immer noch, technische Fertigkeiten in großartigen Songs umzumünzen, ob nun gewaltig roh oder leichtfüßig unterwegs. Was auch im Extrem Metal Bereich sehr oft die Spreu vom Weizen trennt.

Wer auf easy listening steht, wird hier keineswegs seine Freude haben. Die gesangliche Darbietung, bietet gerade im cleanen Bereich nicht immer einen völligen Hörgenuss, den ich schon ein wenig entsetzlich, zuweilen schräg fand. So bleibt ein deutlich extremes Death/Modern/Core Album, das ungemein technisches Riffgewichse in den Schädel ritzt, dabei allerdings auch kaum eine griffige Soundgewalt aus den Boxen poltern lässt, mich jedenfalls recht gelangweilt die Raufasertapete anstarren lässt.


Anspieltipps:„Coffin Salesman“

 


Bewertung: 6,8 von 10 Punkten


 

Tracklist:
01. Salt
02. Old Guard
03. Coffin Salesman
04. Mountain Carver
05. George van Tassel
06. Nostophobia
07. Far More Than Sustenance Now
08. Low





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