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SEPTICFLESH (2014)

"Titan"

Hm…wie soll ich ein Review für eine Band anfangen, die ich mit dem Re-Release ihres Debüts „Mystic places of dawn“ so jämmerlich verrissen habe? Vielleicht damit, dass man über das Teil einfach den Deckmantel des Schweigens legen sollte, nicht auf die Vergangenheit, sondern geradewegs in die Zukunft blicken sollte, die für die Griechen mit ihrem nun vorliegenden und AKTUELLEN Album „Titan“ mehr als…ääähm…rosig zu sein scheint. Warum? Dieses in 10 Songs eingebettete Manifest der brutalen Virtuosität reiht sich nahtlos in die großartigen Veröffentlichung der Extrem Metal Welt in diesem Jahr ein und steht einem Album der Kategorie „The satanist“ in Nichts nach.

Gleich der Opener „War in heaven“ legt die Messlatte verdammt hoch, riffen hier die Hellenen alles in Grund und Boden, rasen durch diesen unfassbar harten Monolithen und beweisen schon zu diesem frühen Zeitpunkt, welch unfassbares Potential in ihnen steckt. Wer das nicht glauben mag, sollte sich das dreieinhalb minütige Kopfkino „Burn“ zu Gemüte führen, auf dem Septicflesh alles in die Waagschale werfen, was ihr musikalisches Können hergibt. Ich kenne ein Dutzend Bands, die aus den Ideen dieses kurzen Nackenbrechers locker zwei Alben hätten machen können und die sich ebenso an dem orchestral unterlegten „Order of Dracul“ die Zähne ausbeißen würden. Das epische „Prototype“ bildet dann den perfekten Übergang zu „Dogma“, der mich mit seiner Härte und den schleppenden Parts sehr wohltuend an Niles4th arra of dagon“ erinnert, dennoch nicht an „Prometheus“ heranreichen kann, der so unglaublich abwechslungsreich sämtliche Attribute der harten und extremen Musik in sich vereint und dennoch niemals abgehoben oder verschachtelt klingt. Zum kurzen Verschnaufen hauen die Griechen dann mit dem Titeltrack ein erneut sehr rifforientiertes und hammerhartes Brett raus, welcher trotz seines simplen Anstriches ebenfalls von tiefem musikalischem Können herrührt. „Confessions of a serial killer“ ist der einzige Song, der nicht ganz sooo großartig ist und im Vergleich ein klein wenig hinterher hinkt, was aber absolut nichts macht, denn das gleich darauffolgende „Ground zero“ holt sofort wieder die Kohlen aus dem Feuer und bildet die perfekte Einleitung für das Highlight „The first immortal“, der als absoluter Höhepunkt des Albums noch einmal allen vor Augen führt, was Septicflesh ausmacht und wofür sie stehen.

Behemoth, Triptykon und nun Septicflesh, die Welle ebbt nicht ab und lässt jeden Anhänger schneller, pechschwarzer, tiefgründiger und brutaler Extrem-Mucke jubilieren. „Titan“ ist ein ebensolcher. Monumental, ergreifend, niederschmetternd, knochenzermalmend und zuweilen verstörend reißen diese 10 apokalyptischen Klangfolgen den Hörer in den Tartarus und hinterlassen Spuren. Dieses Album ist ein Monument und eine Blaupause dafür, wie man Kunstfertigkeit, Härte und Brutalität mit symphonischer Finesse kombinieren und damit ein fast einzigartiges Klangbild erschaffen kann. Auch wenn mich viele vielleicht steinigen werden, aber „Titan“ schlägt seine oben genannten Konkurrenten locker, pulverisiert sie förmlich und veröffentlichen für mein Empfinden das bisher beste Extrem Metal Album des Jahres 2014. Ein hochgradig erregendes Meisterwerk!

Bewertung: Unfassbar tiefgreifende 9,5 von 10 Punkten

Tracklist:
01. War in heaven
02. Burn
03. Order of Dracul
04. Prototype
05. Dogma
06. Prometheus
07. Titan
08. Confessions of a serial killer
09. Ground zero
10. The first immortal


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