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SHAKRA – Invincible (2023)
(8.422) Maik (9,0/10) Hard Rock
Label: AFM Records
VÖ: 09.06.2023
Stil: Hard Rock
Ich kann mich noch daran erinnern (dunkel, aber es geht noch), als ich als dreizehnjähriger Pimpf die Segnungen stromgitarrenorientierter Musik in Form von AC/DC erkannte und willig auf diesen „Highway To Hell“ aufsprang. Das zog natürlich auch die Suche nach ähnlich klingenden Bands nach sich, und eine der Entdeckungen damals waren die Schweizer von KROKUS. Nun, und das aus dem Alpenländli immer mal wieder gutklassige Bands des Genres schwere Felsen (sic!) herbeirollen, dürfte nicht nur geologische Gründe haben.
Seit 1990 zocken die Kollegen von SHAKRA in dieser Sparte und werden gern mal als die Weiterführung von KROKUS gefeiert. Die Band hatte mit „Mad World“ 2020 gerade ein neues Album auf der Schippe und war heiß darauf, die Songs auch auf die Bühnenbretter zu bringen, als die Welt wirklich verrückt wurde, und Corona den Livesektor mit der Krone des Todes belastete. War der Titel eine sogenannte ‚self fulfilling prophecy‘?
Man weiß es nicht, doch die Band nutzte die Zeit, um neue Songs zu schreiben, die zeigen sollte, dass der Hard Rock wie auch der Metal eben: unbesiegbar ist. „Invincible“ heißt nun also das neue Scheibchen der Band, und da lassen es SHAKRA ordentlich brennen, dass die Gletscher mit der Schoki um die Wette schmelzen.
Natürlich, wenn man riffbetonten Hard Rock zockt, gucken ab und an sowohl rifftechnisch als auch von den Gesangslinien her die Känguruhelektriker ums Eck, gerade Songs wie „Devil Left Hell“, „On The Wild Side“ oder „House Of Rock“ lassen den inneren Angus in uns begeistert die Luftgitarre rausholen.
Doch dies ist nur eine Facette der SHAKRA- Mucke, denn auch Spurenelemente aus dem amerikanischen Hard Rock oder sogar Southern Rock lassen sich finden. Balladeske Elemente („As I Lay Down To Sleep“)sind auch vorhanden, stehen allerdings weniger im Vordergrund als der kernige Rock, der nur danach schreit, die Konzerthallen dieser Welt in rauchende Trümmer zu verwandeln.
Natürlich kann man nicht erwarten, dass in einem schon seit über einem halben Jahrhundert existierenden Musizierstil irgendetwas gravierend Neues entsteht, ohne den typischen Vibe des Hard Rock zu verlassen. Andererseits kommt es aber auch immer darauf an, was man daraus macht, und gerade in diesem Punkt zeigen SHAKRA keinerlei Schwachpunkte. Schon bei den ersten Takten des Openers „The Way It Is“ fühlt man sich zu Hause und inmitten alter Bekannter. Und wenn die Band mit „The Matrix Unfolds“ etwas schroffer zugange ist, bei „Tell Her That I’m Sorry“ regelrecht hymnisch unterwegs ist, beim Titelsong gefühlvolle Strophen mit kraftvollem Refrain mixt oder beim abschliessenden „As Long As I’m Alive“ den großartigen ZZ- TOP ein Huldigungsblümchen zuwirft, sie sind immer souverän. Die gleichbleibende Qualität des gesamten Songmaterials macht es dem Rezensenten schwer, sich für Lieblingssongs zu entscheiden.
SHAKRA ist mit „Invincible“ ein großartiges klassisches Hard Rock -Album gelungen, welches über eingängige, griffige Songs verfügt, jedoch zu keiner Zeit altbacken oder weichgespült wirkt. Während andere Bands dieser Sparte den einen oder anderen Gähner hervorlocken, ‚gelingt‘ das den Schweizern nicht mal mit der Ballade „As I Lay Down To Sleep“. Denn nicht mal der ist zum Einschlafen…
Anspieltipp: „The Matrix Unfolds“ und „On The Wild Side“
Bewertung: 9,0 von 10 Punkten
TRACKLIST
01. The Way It Is
02. The Matrix Unfolds
03. Invincible
04. Devil Left Hell
05. On The Wild Side
06. Old Irish Song
07. Tell Her That I’m Sorry
08. As I Lay Down To Sleep
09. House Of Rock
10. Walls Of Hate
11. Between The Lines
12. As Long As I’m Alive