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SHOW N TELL – The Ritual Has Begun (2024)
(8.730) Maik (8,1/10) Heavy Metal
Label: DIY
VÖ: 26.01.2024
Stil: Heavy Metal
Metal aus den goldenen Achtzigern wird für immer unvergessen und geheiligt bleiben, und bedarf ständiger Huldigung. Dieser Meinung sind heutzutage auch viele neuere Bands, die es sich nicht nehmen lassen, sich dieser Mucke zu widmen. Zu denen gehören auch SHOW N TELL aus Phoenix/Arizona, die sich hier mit ihrem ersten Langspielgerät der Metallergemeinde präsentieren.
„The Ritual Has begun“ nennt sich der Scheibling und bietet die für diese Sparte typische Mischung aus kernigem Heavy Metal der NWOBHM- Ära und den Anfängen amerikanischen Speed Metals. Dem nachgehend, gibt der Opener „Rip N Tear“ schon ordentlich Kniegas und schwenkt auf die Überholspur um. Komisch, bei manchen Songs weiß man schon beim ersten Anhören im Voraus, an welcher Stelle der einleitende Yeeaaaaaahhhh-Scream einsetzt. Und so habe ich synchron mit David Rodriguez losgebrüllt.
Ebenso auf die Kacke haut das nun folgende „Run To The Light“, welches mich irgendwie an RAVEN erinnerte, aber in einigen Parts auch an EXCITER. Auch der Sänger agiert im typischen high pitched Scream- Spektrum und das ist auf Dauer etwas anstrengend, was allerdings vom treibenden Instrumentarium locker aufgefangen wird.
Etwas langsamer kommt der „Night Stalker“ daher. Naja, ist logisch. Da isses dunkel und man könnte stolpern und auf die Fresse fallen. Ein typischer Midtempostampfer, der live zum Synchronbanging führen könnte. Leider beginnt spätestens jetzt, der Sänger ein wenig zu nerven. Nichts gegen diesen Falsettgesang, aber es wird doch teilweise etwas fiepig und quietschig, und das schmälert den Hörgenuss doch um einiges.
Der Titelsong kommt dann wieder mit einer Mischung aus US-Power Metal und frühem Speed daher, nicht ohne eine Prise NWOBHM mit einzustreuen, versteht sich. Auch sonst räubern SHOW N TELL ordentlich im Fundus oben genannter Stilrichtungen herum. Gerade Bands wie JUDAS PRIEST dürften beim Riffing den einen oder anderen Einfluss geliefert haben. Dadurch zeigt sich das Songwriting zwar von einer wenig originellen Seite und orientiert sich sehr stark an schon jahrzehntealten Standards, doch klingt das Endergebnis keineswegs abgedroschen oder angestaubt. Die Band bietet zwar nichts Neues, und die Platte wird auch kein Klassiker, aber für Headbangerspaß ist gesorgt. Was will man mehr?
Wer sich Bands wie RIOT CITY oder SAVAGED reinzieht und von dieser Sparte der Retrobands nicht genug kriegen kann, sollte auch bei SHOW N TELL andocken. Kritikpunkte sind eigentlich nur der ab und an etwas nervige Gesang, der auf Albumlänge oftmals für ein derbes Ziehen in den Zähnen sorgt. Für ein erstes Langspielalbum geht die Scheiblette aber mehr als in Ordnung.
Anspieltipp: „Rip N Tear“ und „The Ritual Has Begun“
Bewertung 8,1 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Rip N Tear
02. Run To The Light
03. Night Stalker
04. The Ritual Has Begun
05. Heavy Metal
06. I’m Alive
07. All Alone Tonight
08. Tortured By Reality
09. The Second Death