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SISSIES – Cockroach Swing (2024)
(8.932) Timo (9,5/10) Doom/Punk/Stoner
Label: Waxlife Records
VÖ: 03.05.2024
Stil: Doom/Punk/Stoner
Das neue Sissies Album, jener räudigen Hamburger Kiezrocker, strotzt nur so vor fetten Riffs, gut geölten Arschtritten und einer deftigen Portion Punk der alten Schule. Der zwischen bissigen Metal Punk, Doom und Stoner Geriffe ordentlich Backpfeifen verteilt. 20 Jahre nach dem letzten Langspieler „The Juice“ gibt’s wieder ordentlich eins auf die von Melodien glatt gebügelte Kauleiste geschraubt. Immerhin beinhaltet das aktuelle Langschiff 10 Songs aus den letzten 26 Jahren, direkt vom Sissies Proberaum Tresen an die Lauschlappen geblasen.
Dabei beschränkt sich das Album wunderbar auf die wesentlichen Aspekte. Dröhnenden Stoner Doom, fetzigen Riffs und einer schönen Street Punk Attitüde, die wunderbar reinfließt wie ein eiskaltes Pils vom Chefdealer des Vertrauens, haha. Dabei gibt’s auch einige Texte die in deutsch verfasst wurden, die den Sissies-Aufs Maul Rock wunderbar zu Gesicht stehen. Denn illustre und herrlich doppeldeutige Titel wie „Bruce Lee sein Grab“ oder „Nicht Lang Fackeln im Sturm“ passen einfach wie Arsch auf Eimer zu den Nordlichtern. Dabei komm das Hamburger Sixpack stets catchy und herrlich kompromisslos daher, hat mich manchmal an eine Mischung aus Smoke Blow, Turbonegro, Kyuss bis Crowbar erinnert.
Nicht destotrotz zeigen die Songs welche zwischen 1997-2002 geschrieben wurden und wunderbare Direktheit und eine unzähmbare Wucht, die erfrischend und wunderbar stilecht nach vorn treten, dass es eine Freude ist. Soundtechnisch hat das hier perfekt funktioniert, denn der fette Sound atmet den Stil von den Sissies bis in die kleineste Pore. Hierfür hat Thomas Götz (Beatsteaks) ganze Arbeit geleistet, im Tomatenplatten Studio zu Berlin.
Letztendlich brettert diese Sissies Scheibe wunderbar direkt nach vorn, und ist vollgepackt mit reichlich energetischen und zweifelsfrei mitnehmenden groovigen Riffbrettern. Das heavy Ansinnen der St.Pauli Lümmel macht dabei eben auch keinerlei Abstriche, flechtet ein paar dezente melodische Momente ein und kann auch mit einer überzeugenden gesanglichen Darbietung glänzen, die diese Scheibe wunderbar trägt. Und im Endeffekt gibt’s an dem Album auch nichts zu nörgeln. Denn es ist kurzweilig, und auf seine Art erfrischend, eben direkt auf den Punkt. Und das imponiert mir schon sehr.
Anspieltipp: “Cockroach Swing”, “Nordsee“.
Bewertung: 9,5 von 10 Punkten
TRACKLIST:
01. Cockroach Swing
02. Bloodlust
03. Bruce Lee Ihm Sein Grab
04. No Preguntas
05. Nicht Lang Fackeln Im Sturm
06. Protest
07. Nordsee
08. She Junk Of The Week
09. Black
10. 5 Reasons