Nach dem wirklich geilen Konzertabend am vergangenen Freitag im Berliner K17 holt einem die Realität wieder einmal schneller ein als einem lieb ist. Also wieder ran an den Rechner und die nächste Scheibe aus dem Ordner mit den offenen Reviews gezogen. So da hätten wir dann was für die Death Metal begeisterten unter uns. Die Amis Six Feet Under gehen mit ihrem neuesten musikalischen Erguss „Unborn“ an die Front. Nach „Undead“ jetzt also „Unborn“. Okay! Mein alter Freund Olaf war ja von dem 2012er Werk doch wieder einigermaßen milde gestimmt, was man von den vorherigen Veröffentlichungen nicht sagen kann. Diese betitelte er in seinem Review als ganz großer Dreck. Das lass ich jetzt einfach mal so stehen und schaue mal, wie mir „Unborn“ so mundet.
Ich bin bis jetzt nur einmal in den Genuss gekommen SFU livehaftig zu erleben. Das war auf dem 2010er Metal Fest in Dessau. Tja die Mucke war/ist wirklich nicht übel, nur ging mir damals das ziegenartige Geschrei von Maestro Chris Barnes dermaßen auf die Eier dass ich fluchtartig den Platz verließ. Soviel so gut. Kann denn nun „Unborn“ den Vorgänger toppen? Also ich denke ganz klar nein. Zwar besitzen die elf Tracks mächtig viel Groove, die Rythmusfraktion tritt einem auch richtig in den Arsch und Rampensau Barnes hält sich wohltuend mit seinem Gekeife zurück und verlässt sich lieber auf seine bösartigen Growls. Das hilft nur alles nix, denn die neue Langrille will bei mir selbst nach dem x-ten Durchlauf in keinster Art und Weise zünden. Das plätschert alles recht unambitioniert vor sich hin und an mir völlig vorbei. Der einzige Lichtblick für mich und von daher auch gleichzeitig der heutige Anspieltipp (ist jetzt nicht unbedingt repräsentativ für das gesamte Album aber dennoch geil) ist „Alive to Kill you“. Hier kommt endlich mal Leben ins Spiel. Ein paar Kaliber mehr von dieser Art hätten mir schon gefallen, aber so ist das doch recht ernüchternd.
Fazit: Puh das war ja wieder mal was. Da hab ich mich auf einen schönen Death Metal Abend gefreut und dann so was. Mich haut das neue Six Feet Under Werk „Unborn“ nicht wirklich aus den Latschen. Den eingefleischten Fans wird’s wahrscheinlich gefallen. Und an alle anderen wie immer selbst antesten.
Bewertung: Mäßige 5,5 von 10 Punkte
Tracklist:
01. Neuro Osmosis
02. Prophecy
03. Zombie Blood Curse
04. Decapitate
05. Incision
06. Fragment
07. Alive to Kill you
08. The Sinister Craving
09. Inferno
10. Psychosis