Label: Gates Of Hell Records
VÖ: 14.06.2019
Stil: Power Metal
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SKELATOR aus den US of A spielen saftigen Power Metal der alten Schule, der sich gewaschen hat. Und zwar eher an dem englischen und deutschen Metal angelehnt, als an den amerikanischen. Schon beim Opener lässt der „Cyber Samurai“ ordentlich die Klinge sausen, und auch der Sänger beweist gleich beim ersten Einsatz seine Stimmgewalt.
Dergestalt aufgewärmt werfen die Jungs nun das nächste Eisen, „Cast Fire“, ins Feuer. Der hat ziemliche Reminiszenzen an JUDAS PRIEST und im Refrain etwas ACCEPT oder RUNNING WILD. Tja, was macht man nun mit dem Eisen, wenn es nun schon mal im Feuer liegt? Klar, man schmiedet es, und dazu brauchen wir „The Hammer“. Dieser Song kommt etwas langsamer daher, aber das ist ja auch klar. So ein Hammer ist schwer, und es gilt, mit präzisen harten Schlägen dem Eisenstück Form zu geben. Hier kommt, neben einem leichten IRON MAIDEN- Einschlag auch eine Prise MANOWAR hinzu. Dann, das Werk ist vollbracht, das Schwert ist fertig geschmiedet, sodass es sich der „Highlander“ schnappen kann. Gesanglich fühlt man sich hier etwas an MANILLA ROAD erinnert, wenn der Knabe hier durch sein schottisches Hochland galoppiert. SKELATOR liefern den passenden Rhythmus dazu. Dann wird das Tempo wieder etwas angezogen, und der Staffelstab an “Akira“ weitergegeben, der sich in bester Manga-Manier durch den Track ballert. Nun wird es Zeit, etwas Bildungsprogram aufzufahren, denn nun kommt der „Erlkönig“. Jaja, genau der vom ollen Goethe. Und der alte Sumpfgeist bekommt ein schönes neues Metal-Gewand verpasst, sodass sogar Altmeister Goethe in seinem Grab das Headbangen beginnt, und mit seiner Dichterstirn den Sargdeckel zerdeppert. Nach all dieser Kämpferei wird es Zeit, seine Narben zu zählen. Hach, und wie es der Zufall will, es sind „Seven Scars“. Selbige beginnen mit MANOWARschem Epic-Stampfer-Sound, der sich dann zu einem feschen Galopp entwickelt. Und zum Abschluss wird dann indirekt noch den alten Heroen von SAXON gehuldigt. Es sind zwar keine „Wheels Of Steel“ sondern „Psychic Silver Wheels“, aber der Song hält jeden Vergleich aus. Man meint förmlich, gleich müßte Biff Byford anfangen zu singen..
All diese Bandnamen sind allerdings nur ungefähre Vergleichspunkte, SKELATOR sind keineswegs eine Kopierband. Klar, völlig neue Cuisine wird hier nicht geboten, aber die Gruppe hat es echt drauf, aus altbekannten Zutaten eine wohlschmeckende Kost zu bereiten, die locker ins Ohr geht, die schon beim ersten Hördurchgang hängen bleibt, die mitreißt, die einfach Spaß macht. Power Metal Freunde sollten schnellstens mal ein Ohr an diese heiße Gerät antackern.
Anspieltipp: „Cyber Samurai“ und „Akira“
Bewertung: 9,3 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Cyber Samurai
02. Cast Iron
03. The Hammer
04. Highlander
05. Akira
06. Erlkönig
07. Seven Scars
08. Psychic Silver Wheels
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