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SKINDRED - Smile (2023)
(8.462) Olaf (9,3/10) Rap Rock
Label: Earache Records
VÖ: 04.08.2023
Stil: Rap Rock
Irgendwie war mir schon 2018 klar, dass „Big tings“ ein Ausrutscher gewesen sein muss, denn Skindred können besser, viel besser und beweisen dies nach 5 Jahren kompositorischen Sabbatical mehr als eindrucksvoll. Mit den vier bereits im Vorfeld veröffentlichten Singles konnte sich der geneigte Fan, zu denen ich mit auch zähle, bereits erahnen, dass Benji und seine Mannen nicht nur zu alter Stärke zurückkehren, sondern alle Trademarks bündeln und zu einer explosiven Mischung vermengen würden.
Das finale Resultat in Form des siebten Albums in 21 Jahren Bandgeschichte namens „Smile“ verursachte selbiges in meinem Gesicht und untermauerte meine vorab gewonnenen Eindrücke. Die Musik ist endlich wieder so fett, so groovend und mitreißend wie einst „Roots rock riot“ oder das von mir über allen Maßen geliebte „Union black“.
Natürlich wird die Metal Polizei sofort das Blaulicht einschalten, doch das ist mir sowas von furzegal, denn wer die Waliser schon einmal live gesehen hat weiß, was die Bande abreißt. Exakt diese Brachialität haben Skindred nunmehr gebündelt, den Sound perfekt aufs Tableau gebracht und alles in einen Topf geworfen, was diese famose Band ausmacht. Reggae Rhythmen, geiles Riffing, schöne Samples und Musik, die zum kompletten Ausrasten mehr als nur animiert. Fragt mal meine Frau, die hat vom vielen Tanzen schon Blasen an den Fersen…
Man hört „Smile“ den Reifeprozess mehr als an, denn Skindred haben sich scheinbar vom Rezept des einfachen Songwriting entfernt, die Komfortzone verlassen, experimentieren auch mal wieder vermehrt mit Drum’n’Bass Einlagen, vergessen dabei aber zu keinem Zeitpunkt, den Hörer mit einer Extraportion Härte mächtig eins auf die Omme zu geben. Natürlich gibt es auch ruhigere Momente wie dem Earcatcher „L.O.V.E.“, der sich tagelang als Ohrwurm bei mir festsetzte und einfach nicht weggehen wollte. Dagegen half auch kein belegtes Brot mit Schinken.
Von einem Comeback zu sprechen wäre definitiv zu viel, doch Skindred haben nach dem letzten, nicht ganz so wohlschmeckenden Studioscheibchen wieder die Kurve gekriegt und ein Album veröffentlicht, welches zu einem der Besten dieser außergewöhnlichen Truppe gehört und seit mehreren Wochen unentwegt Runden in meinem Player dreht. Holt Euch bei diesem Scheiß Wetter ein wenig Sonne ins Haus und genießt diese bärenstarke Gute-Laune-Platte am besten mehrfach!
Bewertung: 9,3 von 10 Punkten
TRACKLIST
01. Our religion
02. Gimme that Boom
03. Set fazers
04. Life that’s free
05. If I could
06. L.O.V.E. (Smile please)
07. The appointed love
08. Black stars
09. State of the union
10. Addicted
11. Mama
12. Unstoppable