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SLIPKNOT – The end, so far (2022)
(7.985) Olaf (5,0/10) Nu Metal
Label: Roadrunner Records
VÖ: 30.09.2022
Stil: Nu Metal
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Auch die großen Bands des Genres scheinen die freie Zeit während Corona genutzt zu haben, um neues Material einzutüten, wobei allerdings die Frage erlaubt sein muss, ob diese es auch nötig gehabt hätten, denn von Tantiemen kann man eigentlich auch ganz gut leben, oder?
Was ich damit sagen will ist, dass ich nach dem wirklich starken „We are not your kind“ von 2019 nicht wirklich erwartet hatte, eine ähnliche Scheibe vorgesetzt zu bekommen, denn gerade im Falle der Arrangements und des etwas ausufernden Songwriting der Mannen aus Iowa konnte man nicht unbedingt erwarten, ein Highlight Album serviert zu bekommen. Doch man muss natürlich auch konstatieren, dass man eine Kuh so lange melken sollte, wie sie Milch gibt und dem alles kaufenden Slipknot Fan eh wurscht ist, was die Truppe veröffentlicht.
„The end, so far“ ist eine Scheibe, die mich ziemlich ratlos zurückließ. Das fängt schon beim chilligen Opener „Adderall“ an, bei dem ich mehrfach gucken musste, ob mir die Plattenfirma nicht den falschen Link geschickt hatte. Mutig allemal und der ultimative Beweis, dass Slipknot mittlerweile an einem Punkt angekommen sind, an dem sie unangreifbar sind und machen können, was sie wollen. Doch leider machen sie das zu Lasten eines vergnügten Hörerlebnisses.
Bis auf die vorab veröffentlichten Singles, die auch eher so semi waren, klingt das Alles ziemlich wirr und manchmal auch zusammenhanglos. Dazu ist der Sound so dünn, wie einlagige Recyclingkackpappe, bei der man meist mit dem Finger…aber lassen wir das. Allerdings muss ich auch klar sagen, dass Corey Taylor stimmlich einfach im extremen Metal Bereich zu einem der besten Sänger überhaupt gehört, was er hier einmal mehr eindrucksvoll unter Beweis stellt.
Doch wo sind die Killerriffs, die man früher en masse zu hören bekam? Stattdessen wird wie in der Waldorfschule auf allem herumgekloppt, was irgendwo rumsteht, was ebenfalls zu Lasten des Drummings von Jay Weinberg geht, der live mehr als einmal bewies, was für ein Tier er hinter den Kesseln ist, hier allerdings so Newsted-like ziemlich in den Hintergrund gedrückt wird.
Machen wir es kurz: „The end, so far“ ist für mich das schwächste Album in der bisherigen Discographie von Slipknot. Ideenlos, irgendwie lieblos hingeklatscht und die Höhepunkte auf einer spannungsarmen Scheibe kann man an einer Hand abzählen. Live ist die Truppe unbestritten immer eine Klasse für sich, doch auf Polycarbonat haben die Nu Metal Heroen diesmal ziemlichen Käse produziert, der bei mir keinerlei Halbwertszeit besitzt und im Archiv verstauben wird.
Bewertung: 5,0 von 10 Punkten
TRACKLIST
01. Adderall
02. The dying song (Time to sing)
03. The chapeltown rag
04. Yen
05. Hivemind
06. Warranty
07. Medicine for the dead
08. Acidic
09. Heirloom
10. H377
11. De Sade
12. Finale