Label: Transcending Obscurity
VÖ: 30.Dezember 2016
Stil: Doom Death
2 Songs – keine 30 Minuten Spielzeit. Der erste Gedanke war ob ich wirklich das gesamte Werk von Soothsayer in den Händen halte oder nur eine Promo zum reinschnuppern. Aber tatsächlich – mit At this great depth werden uns auf einer knappen halben Stunde schnörkelloser Doom/Death aufgeteilt auf 2 Songs präsentiert, welcher an alte Paradise Lost oder auch teilweise an Eye of Solitude erinnert.
Gleich der Opener „Umpire“ vermittelt dem Höhrer klangliche Finsternis voller Emotionen und Tragik. Sehr zähflüssig beginnt der Song – immer und immer wieder werden die Teile bis zur Bewusstlosigkeit wiederholt. Irgendwann zur Mitte hin nimmt man auch mal etwas an Fahrt auf und man lässt auch mal einen Hauch Black Metal durchschimmern. Das alles klingt sehr interessant aber leider auch sehr vorhersehbar – der große „Wow“-Effekt bleibt leider aus. Sehr überrascht war ich aber von der Leistung des Vocalisten, welcher sich nicht nur auf pures Gegrowle beschränkt, sondern auch auf Gekreische zurückgreift beziehungsweise bei besonders ruhigen Passagen auch nicht davor zurückschreckt klaren Flüstergesang einzusetzen.
Der zweite Track „of locusts and moths“ wirkt hingegen etwas abwechslungsreicher und nicht so langatmig wie der vorherige Titel. Auch hier wird viel Wert auf eine düstere Grundstimmung gelegt wobei hier besonders durch die Gitarrenmelodien ein hoher Wiedererkennungswert geschaffen wurde. Angefangen mit einer Art Kirchenchor, welcher „of locusts and moths“ einen gewissen sakralen Charme verpasst bis hin zu dem zackigeren Tempo im Vergleich zum Vorgänger hat man hier zum Glück wieder Punkte gut gemacht.
Fazit: Mit "At this great depth" ist Soothsayer ein guter Einstieg gelungen. Wenn auch „Umpire“ nicht ganz so gelungen ist wie „of locusts and moths“, überzeugt doch das gesamte Konzept. Ein paar Titel mehr hätten der Scheibe sicherlich gut getan, denn für ein komplettes full length Album ist die Spielzeit besonders bei dieser Stilrichtung recht mager. Ich verbuche das in dem Fall aber mal unter einer EP und freue mich schon auf das (hoffentlich) bald kommende „richtige“ full length Album.
Bewertung: 7,0 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Umpire
02. Of locusts and moths