Label: Metal Blade Records
VÖ: 29.05.2020 (digital) / 05.06.2020
Stil: Epic Doom Metal
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Eigentlich wäre ich jetzt in der Stadt, deren Namen ich als Hertha Fan nur flüstern darf (irgendwas mit G) und würde in einem leicht angetüdelten Zustand 3 Tage lang großartige Bands abfeiern, doch…naja…Ihr wisst es selber. Ganz besonders hatte ich mich auf die Schwedische Doom Legende Sorcerer gefreut, deren neues Album nun auf meinen Tisch liegt und ich noch mehr von Weinkrämpfen gebeutelt werde, denn dieses Meisterwerk hätte es mehr als verdient gehabt, unter freiem Himmel und kniend vor Ehrfurcht generös abgefeiert zu werden.
„Lamenting of the innocent“ sticht einem sofort durch das überragende Coverartwork ins Auge und wenn ich an mein Kaufverhalten Mitte der Achtziger zurückdenke, hätte ich mir das Teil alleine wegen der bildlichen Darstellung schon ins Regal gewuchtet. Wenn einem dann aber auch noch so exquisites Songmaterial die Lauschlappen umschmeichelt, die herrlich satt produziert den gesamten Raum ausfüllen, ist das Glück perfekt. Ich kann es einfach immer noch nicht glauben, dass die bereits 1988 gegründeten Schweden erst 2015 mit ihrem Debüt um die Ecke bogen und sich mit diesem Meisterwerk, dem erst dritten Album, selbst zu DEN Epic Doom Königen krönen.
Jeder auf dem Album befindliche Song ist ein in sich geschlossenes episches Kunstwerk mit tollen Melodien, geilen Riffs, Gänsehautfaktor und einer gesanglich überragenden Leistung von Anders Engberg, der gerade bei „Deliverance“ sein Meisterstück abliefert, lediglich mit einer akustischen Gitarre und ein wenig Cello untermalt. Überhaupt befinden sich auf LOTI (coole Abkürzung) fast ausschließlich Ohrwürmer, die sich sofort festsetzen, die man mitsingen möchte und die zum Träumen anregen. Und selbst wenn die Spieldauer die acht Minuten Marke knackt wird es zu keinem Zeitpunkt langatmig, sondern vielmehr ärgert man sich, wenn ein Song wie „Condemned“ plötzlich zu Ende ist. Man kann die Scheibe einfach mehrmals hintereinander hören, ohne dass sich irgendetwas wiederholt. Vielmehr finden sich immer neue Nuancen, neue Melodien und Futter für die Sinne.
Sorcerer ist mit „Lamenting of the innocent“ das ultimative Epic Doom Album gelungen. Ein die Zeiten überdauerndes Manifest der brillanten Musik, eine Scheibe, die noch in 20 Jahren Legendenstatus haben wird und an der man sich einfach nicht satthören kann. Für mich persönlich einer DER Anwärter auf den Thron 2020. Das ist Champions League Niveau und darüber hinaus. Unbedingte Kaufpflicht!
Bewertung: 10 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Persecution
02. The hammer of witches
03. Lamenting of the innocent
04. Institoris
05. Where spirits die
06. Deliverance
07. Age of the damned
08. Condemned
09. Dance with the devil
10. Path to perdition
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