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SOUL GRINDER – Anthems from the abyss (2022)
(8.072) Olaf (9,0/10) Death Metal
Label: MDD Records
VÖ: 11.11.2022
Stil: Death Metal
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Alaaf und Helau! Wer sich erdreistet, am 11.11. ein Album zu veröffentlichen, muss mit solch einem Spruch rechnen. Nun weiß ich nicht, inwieweit die Jecken bis nach Bremen vorgedrungen sind, doch sollte ihnen das Lachen bei Anhören des zweiten Albums von Soul Grinder gründlich vergehen, denn mit Schunkeln und Feiern hat diese rabenschwarze Perle genauso viel gemeinsam wie Hertha BSC mit erfolgsorientiertem Fußball, nämlich nüscht!
Soul Grinder begleiten wir seit dem erste Erscheinen auf der Bildfläche im Jahr 2018 und ich persönlich freute mich immer wieder über neue, düstere Rohdiamanten aus der Hansestadt, die mich auch live wegfegten. Nun muss man aber auch mal erwähnen, dass man 2020 mit dem ersten vollständigen Album „Chronicles of decay“ die Messlatte verdammt hoch gelegt hat, denn um ehrlich zu sein gibt es kein Album in meiner ewigen, ca. 50 Scheiben umfassenden Favoritenliste, welches so wenig Sonnenwenden auf dem Buckel hat.
Die drei Hanseaten haben auf „Anthems from the abyss“ in meinen Augen endgültig ihre eigene Identität irgendwo zwischen Suffocation, Dissection und diversen Düsterheimer gefunden, die sie mit den Fähigkeiten ihres Drummers Maté auch klangtechnisch selbst in Einklang bringen und einen verdammt differenzierten Sound an den Tag legen, der vielleicht an manchen Stellen etwas mehr Bumms hätte vertragen können, doch das macht im Endeffekt irgendwie den Kohl auch nicht fetter, als er ohnehin schon ist. Sprich Jammern auf verdammt hohem Niveau.
Songtechnisch höre ich für mich an manchen Stellen God Dethroned zu seligen „Toxic touch“ Zeiten heraus, wobei sich gerade Sechssaiter Jan mit vielen interessanten Ideen etwas in den Vordergrund drängelt, dennoch seine beiden Mitstreiter dabei nicht alt aussehen lässt. Überhaupt finde ich, dass sich Soul Grinder in Sachen Todesblei ziemlich wohltuend vom Gros vieler Einheitsbrei-Bands abheben und scheinbar Kreativität in Überfluss zu besitzen. Wie sonst ist solch eine Veröffentlichungsflut mit einem gleichbleibend und manchmal weit nach oben ausschlagendem Pegel zu erklären?
Doch das Trio kann nicht nur ballern, was sie erneut bei „Supreme enemy“ eindrucksvoll beweisen, der trotz seines im Vergleich zum anderen Liedgut, fast balladesk daherkommt, schön atmosphärisch ist und durchaus eine bleibenden Platz in meiner „Pest off“ Liste einnehmen könnte.
„Anthems from the abyss“ ist nicht nur für den geneigten Death Metaller ein unbedingtes Muss, sondern sollte auch von den kleinen Pandabärchen mal angetestet werden, die bei vielen Versatzstücken durchaus den Drang nach spontanen Kirchenentzündungen verspüren könnten. Einmal mehr ein verdammt starkes Brett aus dem Hause Soul Grinder.
Bewertung: 9,0 von 10 Punkten
TRACKLIST
01. Anthems from the abyss
02. Insidious resurrection
03. Soul’s mirror
04. Supreme enemy
05. I am the silencer
06. Blood harvest
07. From the nether realm
08. The last supper
09. Spirit’s asylum
10. Warcurse