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SPEEDRUSH – Division Mortality (2024)
(9.138) Maik (8,5/10) Speed/Thrash Metal
Label: Jawbreaker Records
VÖ: 11.10.2024
Stil: Speed/Thrash Metal
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Wenn sich draußen Trübtassenwetter mit Sturmböen und Regen wie ein schwerer nasser Filzmantel aufs Gemüt legen, hilft man sich am besten mit mehreren Kannen Gerstenschorle und einer ordentlichen Portion Speed und Thrash Metal. Wie gewünscht, so geliefert, dachten sich die Athener SPEEDRUSH und haben mal eben ein neues Album eingetütet.
Bisher war mir die Band noch nicht auf den Schirm gekommen, obwohl das vorliegende „Division Mortality“ schon der zweite Langspieler der Band ist. Ganze acht Jahre haben sich die Griechen Zeit gelassen, dem Erstling „Endless War“ einen würdigen Nachfolger hinterherzuschicken. Und diesmal sind sie mir nicht durch die (Lausch)-Lappen gegangen, was sehr gut ist. Denn dass meinereiner bei derartiger Mucke selbst todkrank und zu Brei geschlagen hinterm Ofen hervorkriecht, ist sicher kein großes Geheimnis.
Nun gut, hier gibt es keine Originalitätspokale zu verteilen, denn SPEEDRUSH zocken einfach ein old schooliges Gemisch aus Speed und Thrash, mit Schlagseite zu Letzterem. In dieser Hinsicht ist zwar mittlerweile auch jedes Riff schon drölfzigmal gespielt, aber wie der Preacher von STEELPREACHER mal innem Interview meinte, manche Riffs sind einfach zu geil, um nur einmal verwendet zu werden.
Und die Griechen verwenden und machen das sehr gut. Alte Thrasher und Speedfreaks wie das Stück Gammelfleisch hier vor der Tastatur fühlen sich gleich mal drei Jahrzehnte jünger, und man zieht sich sogleich die Kutte über und hüpft wie ein Bekloppter durch die Wohnung, bis der Nippes aus der Schrankwand purzelt, oder man selbst wie ein nasser Sack in die Furnitüre kracht.
SPEEDRUSH zocken sich feist und souverän durch die neun Tracks und lassen keine Bandscheibe im Kalkmantel verharren. Da die Band ja schon seit 2005 unterwegs ist, und somit straight auf die zweite Dekade zusteuert, sind sie auch abgekocht genug, um zu wissen, was dem Speed-Thrasher die Adrenalinpumpe in Wallung bringt.
Stilistisch passen die Griechen zu CRUEL FORCE und DIABOLIC NIGHT, spielen dieselbe Mischung aus leicht angeschwärztem Speed Thrash. Wer also die letzten Scheiben dieser beiden Formationen abgefeiert hat, wird auch an „Division Mortality“ seine wahre Freude haben.
Nach dem Intro, was eigentlich ein Instrumental ist, feuern die fünf Hellenen eine Granate nach der anderen ab, fetzen packende Riffs vom Griffbrett und geben ordentlich Kniegas. Melodie gibt es auch ein wenig, besonders in der Lehrfrage Gitarrensolo. Doch niemals wird vom treibenden Arschtritt abgelassen. Songs wie „Sons Of Thunder“ oder „Divine Damnation“ gehen einfach ins Blut und lassen die Zeiten aufleben, als KREATOR oder DESTRUCTION ihre Debütalben rausgehauen haben.
Etwas verwirrend ist das Outro, welches wie das Intro eher ein Instrumentalstück ist, diesmal mit Lagerfeuerromantik und leicht karibischer Note. Gut, nach all dem Bier kann man sich auch mal einen Cuba Libre oder einen Tequila Sunrise gönnen, und gut gespielt isses ohnehin.
Es war mir fast unmöglich, mich auf zwei Anspieltipps festzulegen, im Grunde hätte ich losen können. Das Album macht einfach Mordsspaß, tritt Arsch und macht Durst auf diverse ethanolhaltige Kaltgetränke. Wer altschuligen Thrash mit ordentlich Dreck unter den Nägeln liebt, sollte umgehend seine Euronen zusammenkratzen und per Briefeule nach Athen schicken. Und wenn sich ein Drummer Andreas Disco Destroyer nennt, muss das einfach Kult sein.
Anspieltipp: „Feeding The Carnivores“ und „Sons Of Thunder“
Bewertung: 8,5 von 10 Punkten
TRACKLIST
01. Division Mortality
02. Ride With Death
03. Feeding The Carnivores
04. Sons Of Thunder
05. Blood Legacy
06. Divine Damnation
07. Iron Wisdom
08. Beyond The Vortex
09. Fade To Flames