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STARSPAWN OF CTHULHU – The Cursed Vision (2023)

(8.202) Maik (7,8/10) Doom Metal


Label: DIY
VÖ: 28.01.2023
Stil: Doom Metal






STARSPAWN OF CTHULHU – ein Kultname! Als alter Lovecraft- Fan läuft mir hier das Wasser von R’lyeh im Maul zusammen und grüngespenstige Tentakel verwickeln sich in meinen Hirnwindungen. Und dann machen die beiden Italiener auch noch Doom Metal. Das kann ja nur gut werden!

Den Beginn machen zunächst dezente Akustikgitarrenklänge, die allerdings schon irgendwie eine sinistre Stimmung verbreiten und das folgende Riff thematisch einleiten. Und das haut auch gleich voll rein. Und dann bricht die Doomwalze los. Zwar nicht ungestüm alles zermalmend, sondern eher mit klagenden Gitarren. Den Überraschungspart stellen dann die Vocals dar. Denn diese kommen weder gewaltig episch wie bei CANDLEMASS noch finster growlend wie bei früheren MY DYING BRIDE, sondern haben fast einen tenormäßigen Einschlag.

Dadurch und im Zusammenhang mit den klagenden Gitarrenläufen entsteht so eher eine gothicmäßige Atmosphäre, die allerdings nicht in trübtassige Melancholie abdriftet. Das verstärkt sich beim folgenden Stück „The Last Raft“, der insgesamt getragener rüberkommt, den düsteren Grundton aber mit recht gefälligen Gesangslinien aufhellt. Das wird noch deutlicher bei „Black Lotus“, bei dem der Gesang erst recht spät einsetzt, nachdem eine melancholische Giarrenlinie fast mantraartig wiederholt wurde.

Überraschend wirkt dann „Blind God“, bei dem sich der Gesang in raueren Vokalsphären bewegt, was dem Song fast einen schwarzmetallischen Touch verleiht. Natürlich geht es in dem Stück um den wahnsinnigen Chaosgott Azathoth, dem hier gebührend gehuldigt wird. Der Song wälzt sich langsam und stampfend durch die Gehörgänge wie die schleichenden Kreaturen jenseits des Universums.

Insgesamt ist mir das Material auf der dritten EP von STARSPAWN OF CTHULHU dann doch etwas zu sehr getragen geraten. Das könnte für mich schon noch etwas gewaltiger einherkommen. Besonders der Tenorgesang wirkt mir für ein derartiges Thema, die Lovecraftschen Schrecken, etwas zu entspannt und unaufgeregt. Gerade das abschließende „…And Now I’m Suffering“ wirkt dann etwas einlullend. Dennoch ist den beiden Mannen ein Doom-Album gelungen, welches sich von mainstream dieses Subgenres angenehm abhebt.

Anspieltipp: „Blind God“


Bewertung: 7,8 von 10 Punkten


TRACKLIST

01. Iranon
02. The Last Raft
03. Black Lotus
04. Blind God
05. …but now I’m Suffering




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