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STIRIAH – Into The Depths (2020)

(6.719) Maik (8,3/10) Black Metal


Label: DIY
VÖ: 04.12.2020
Stil: Black Metal

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Wir sind in der Jahreszeit, die sich größtenteils durch folgende Prädikate auszeichnet: kalt, dunkel, unfreundlich. Und was passt besser dazu, als eine gediegenenes Scheit klassischen Black Metals in den Kamin zu brettern. Zu diesem Behufe hat das ostdeutsche Schwarzmetallkommando STIRIAH ihren zweiten Longplayer ins frostdurchzogene Dickicht geworfen.

Und passend zum Wetter wirkt auch die Mucke kalt, dunkel und unfreundlich. Und obwohl hier Black Metal in altschuliger Manier dargeboten wird, ist die Band doch weit davon entfernt, auch den schrottigen Sound der frühen Neunziger aufleben zu lassen.

Okay, Halbtonriffing in Hochgeschwindigkeit, ein „Aaaaaaarrrrrrgggghhhh!“, und schon spitzen sich die Ohren des Schwarzmetalljüngers, so daß Legolas dagegen wie ein Keinohrhase aussieht. Dabei wildern STIRIAH nicht, wie so viele andere, im Fundus von DARKTHRONE oder MAYHEM, sondern bedienen doch eher die Schiene EMPEROR, bevor die Band um Ihsahn den progressiv-theatralischen Weg eingeschlagen hatte.

Diese Messlatte hängt natürlich recht hoch, doch muss man der Band attestieren, selbige doch recht souverän gemeistert zu haben. Zu diesem Eindruck führt natürlich auch der Gesang, der teilweise an die Frühwerke der Norweger erinnert. Die Mucke geht recht selten vom Gas, was mich zusammen mit den gitarristischen Schwarzmetallsägen und dem brutalen Kreischgesang doch sehr an die Zeiten erinnert, als man mit gar bösigem Outfit und martialischen Waffen im Wald knarzige Fotosessions gemacht hat.

Wenn dann mal die Melodien - ja, auch sowas gibt es hier - etwas getragener wirken, schmettert die Bassdrum doch fleißig ihre Salven ins Unterholz. Ruhepausen werden hier selten gewährt, und wenn, dann nur, um zum nächsten Angriff zu blasen.

Man kann auch, trotz der Old-School-Attitüde, keineswegs sagen, dass STIRIAH hier einfallsloses Retrogeschmetter abgeliefert haben, denn in den streng gezogenen Grenzen des Black Metal finden sie doch genügend Spielraum, damit die Mucke nicht langweilig wird. Okay, die Songs sind alle ziemlich lang - außer „The Light Bearer“ ist jeder Song jenseits der Acht-Minuten-Grenze - was den Hörer teilweise ein wenig in den Plätschermodus verfallen lassen könnte, wenn er die Mucke nur nebenher hört. Doch Musik soll ja auch ein wenig Aufmerksamkeit einfordern dürfen, liebe Gemeinde. Schwarzmetallfreunde, besonders die, welche die Frühwerke von EMPEROR vergöttern, sollten hier definitiv ihre frostigen Ohren antackern.

Anspieltipp: „The Light Bearer“


Bewertung: 8,3 von 10 Punkten


Tracklist:
01. The Water
02. The Sun
03. The Light Bearer
04. The Darkness
05. The Flesh





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