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STORMHUNTER – Best Before: Death (2024)
(8.805) Maik (7,8/10) Heavy Metal
Label: MDD Records
VÖ: 21.03.2024
Stil: Heavy Metal
Schon beim Intro „Moriture Te Salutant“ wird klar, in welcher Sparte STORMHUNTER agieren, nämlich im klassischen Heavy Metal, der zwischen NWOBHM und Teutonenstahl fröhliche Urständ feiert. Dabei haben sich die Balinger ordentlich Zeit gelassen, denn seit dem letzten Longplayer sind doch sage und schreibe zehn Jahre verstrichen, die uns die Band lediglich mit zwei EPs verkürzt hatte.
Geboten wird deutschstämmiger Metal, der sowohl in der melodischen Tradition verhaftet ist wie ihn Bands der Sorte HELLOWEEN oder GAMMA RAY geprägt haben, andererseits auch ein bisschen in Richtung RUNNING WILD, gerade in Songs wie „War Is Peace“, zu schielen scheint.
Was STORMHUNTER auf ihrem vierten Longplayer „Best Before: Death“ von den obig genannten Combos abhebt, ist das etwas weniger fröhlich wirkende Songwriting. Dem Album haftet eine gewisse Melancholie und Besinnlichkeit an, was aber jetzt keineswegs heißen soll, dass man sich beim Anhören still ins Eckchen hocken soll, um sich in düsteren Gedanken zu verlieren.
Denn die Band zockt schon recht griffige und giftige Riffs ins Gelände, die einem gut in die morschen Knochen kriechen und für ordentlich Vortrieb sorgen, wie z.B. bei „Nightmare“, der trotz des eher getragen wirkenden Refrains ordentlich auf die Glocke haut. Oder eben auch „Vagabond“ mit diesem geilen Sägeriff. Trotz des lyrisch um das Thema Tod kreisende düstere Erscheinungsbild muss man also noch nicht auf dem Friedhof probeliegen, sondern kann sich gut den Kalk aus dem Specknacken schütteln.
Natürlich geht es auch mal hymnisch/episch und getragen zu, wie bei „Fallen Angel“, wobei gerade bei diesem Song auffällt, dass die Stärken von Sänger Frank Urschler doch eher bei härteren Parts liegen. Auch die sieben Minuten Spieldauer tun dem Song nicht sehr gut, meiner Meinung nach. Aber wie gesagt, wenn man sich thematisch mit dem Schlussakkord unseres Daseins beschäftigt, kann man auf derartig getragene Momente nur schlecht verzichten.
Die Vocallines kommen auch eher entspannt als aggressiv rüber und lassen die Melodien die Überhand gewinnen, selbst bei den schnelleren Songs, die mir als altem Krachfanatiker mal wieder am besten ins Ohr flutschen.
Das sind dann letztlich auch die Songs, die für mich am meisten aus dem Album herausragen, denn insgesamt fährt doch alles auf einem ziemlich gleichen Niveau, gerade die Gesangslinien entwickeln auf Dauer doch eine gewisse Ähnlichkeit. Das bewirkt letzthin, dass das Album wie aus einem Guss wirkt, aus dem es allerdings nie so richtig aufzusteigen vermag.
Dennoch bieten STORMHUNTER auf „Best Before: Death“ gediegene Metalkost, welches auf gleichbleibendem Qualitätsniveau surft. Überraschungsmomente sind selten, wenn man vom in französischer Sprache intonierten „Berceau De L’enfer“ absieht. Mir gefällt das Album recht gut, wenngleich die Konkurrenz in dieser Sparte wohl nicht dafür sorgen wird, dass sich STORMHUNTER für den diesjährigen Poll qualifizieren werden.
Anspieltipp: „Nightmare“ und „Vagabond“
Bewertung 7,8 von 10 Punkten
TRACKLIST
01. Morituri Te Salutant
02. Reaper
03. Altar Of Illusions
04. Nightmare
05. Fallen Angel
06. Death
07. Empty Shell
08. Vagabond
09. Berceau De L‘enfer
10. War Is Peace
11. A Mourning In August