So Freunde, der 21.12.2012…und ich sitze immer noch am Rechner und befasse mich am wohl letzten Tag der Menschheit mit dem passenden Soundtrack dazu. Dieser kommt heute aus dem Hause Sulphur Aeon, nennt sich „Swallowed by the ocean’s tide“, hat mal wieder den ollen Cthulhu als Thema und haut faustdicke Löcher in die Hausfassade. Dunkel, rabenschwarz mit einem leichten Hang zum Black Metal bolzt sich das Trio aus Nordrhein Westfalen durch ihre 10 Songs plus Intro und zeigt, wie dreckiger, technisch hochwertiger Todesstahl zu klingen hat. Hier passt so gut wie alles.
Nach einer stimmigen Einleitung geht es zunächst ein wenig holprig los, denn der Opener „Incantation“ ist zwar ebenfalls ein starkes Stück, im Vergleich zu dem, was da aber folgen sollte doch in meinen Augen der schwächste Song des Albums, denn gleich bei „Inexorable spirits“, der zwar etwas hektisch anmutet aber voll auf die Fresse gibt, wird die Marschrichtung vorgegeben, die sich bei der ultraschnellen, megafetten Neutronenbombe namens „The devil’s gorge“ weiter fortsetzt. Doch auf den Lorbeeren ausruhen is nicht, denn was das Trio nun an Steigerung vorlegt, ist brillant und selten so gehört. „Where black ships sails“ ist sogar noch ein Zacken geiler, wird vom schleppend beginnenden Titeltrack, der ultraheavy aus den Boxen wabert noch getoppt, doch beide müssen sich demütigst „Monolithic“ unterwerfen, DEM Oberhit des Albums, bei dem alles enthalten ist, was Sulphur aeon ausmacht. Doch wenn man denkt, es ginge abwärts, irrt man sich gewaltig, denn „From the stars to the sea“ enthält eine Ohrwurm Hook, „Those who dwell in stellar void“ ist ein doomiger Monster Wellenbrecher, „Beneath. Below. Beyond. Above“ gibt nochmal alles, bevor sich die Jungs mit dem etwas getragenen und gezockten Outro „Zombi“ wieder in den Untergrund verabschieden, der allerdings mit solche einem Monsterbrett an Platte bald komplett der Vergangenheit angehören sollte. Ehrlich, ich kenne eigentlich nur eine andere Band, die solch fantastische Musik zweier Welten miteinander verbindet und das sind Necrophobic, die allerdings von den Westfalen locker auf den Standstreifen abgedrängt werden.
Man kann FDA Rekotz wirklich nur größten Dank aussprechen, dass sie sich der Death Metal Szene mit Haut und Haaren verschrieben haben und solche Perlen wie beispielsweise auch Sulphur Aeon ans Tageslicht befördern, die mich mit ihrem ersten Longplayer „Swallowed by the ocean’s tide“ ziemlich umnieteten. Der Dreier weiß exakt, was Olaf zu so früher Stunde hören will und muss. Ein fettes Gesamtkunstwerk, angefangen vom Cover, über die hieb- und stichfest Produktion bis hin zu Songs, die das Blut in den Adern gefrieren lassen. Großartig!
Bewertung: nicht weniger als triefend nasse 9,0 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Cthulhu rites
02. Incantation
03. Inexorable spirits
04. The devil’s gorge
05. Where black ships sails
06. Swallowed by the ocean’s tide
07. Monolithic
08. From the stars to the sea
09. Those who dwell in stellar void
10. Beneath.Below.Beyond.Above
11. Zombi