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SURGICAL STRIKE - 24/7 Hate (2024)
(8.780) Olaf (9,0/10) Thrash Metal
Label: Metalville
VÖ: 01.03.2024
Stil: Thrash Metal
Irgendwas läuft gerade in 2024 verdammt richtig oder bin ich der Einzige mit der Empfindung, dass sich in den ersten Monaten verdammt viel hochwertiger Thrash Metal im Umlauf befindet? Meine ich doch und vor allem der deutsche Untergrund brodelt mal wieder richtig heftig und spuckt uns fast im Wochentakt immer neue, grandiose Scheiben aus, die im internationalen Haifischbecken locker eine Runde mitschwimmen können.
Eine davon ist das Zweitwerk der Hannoveraner von Surgical Strike, der wohl besten Exodus Band nach Exodus, und das soll keineswegs despektierlich, sondern eher anerkennend klingen, denn das niedersächsische Quintett hat neben den Trademarks der ebengenannten Bay Area Heroen selbst genügend Eigenständigkeit, um für Laien so zu klingen, als käme man aus der thrashigen Brutstätte Nord-Kaliforniens. Und wenn dazu dann das hier vorgelegte Material auch noch eine Produktion vorweist, die einem die Wurst von der Stulle reißt, ist dem moshenden Vergnügen keinerlei Grenzen gesetzt.
„24/7 Hate“ nennt sich der Nachfolger des von Maik über den grünen Klee gelobten Vorgängers „Part of a sick world“ und man muss sich fragen, warum aus der ehemaligen Expo Stadt so viel Hass herüberschwappt. Liegt das vielleicht auch an den Leistungen des dort ansässigen Sportclubs mit der 96 im Namen? Wer weiß. Das angestaute Aggression aber ein guter Nährboden für zünftige Ballerattacken sind, weiß man schon seit „Pleasures of the flesh“ und ähnlich gelagerten Scheiben, die man hier gerne als Referenz heranziehen kann.
Es gibt natürlich, wie in diesem Genre üblich und unabdingbar, Riffs ohne Ende, die mal schleppend, mal rasend über den Hörer hinwegwalzen, ohne dabei aber Songstrukturen und Melodien zu vernachlässigen. Und über all dem gibt Frontmann Matthias Rei…äääh…Moment…Jens Albert (kleiner Insider) seine Visitenkarte für die eventuelle Nachfolge von Zetro Souza ab, den er an manchen Stellen gewaltig in den Schatten stellt, und das muss man erst einmal schaffen.
Es ist schwierig einzelne Titel als Highlights anzugeben…schreibe ich normalerweise bei solch einem Review, doch hier gibt es tatsächlich zwei Songs, die komplett herausstechen: Zum einen „Lonely decision“, der zu 100% aus der Feder von Gary Holt stammen könnte und „Rose War“, für jetzt schon einer der besten deutschen Thrash Songs der letzten Jahre, der einem komplett die Gesichtsmuskulatur massiert und den Skalp auf links dreht.
„24/7 Hate“ erfindet das Rad natürlich nicht neu, wildert aber so gekonnt an der amerikanischen Westküste, dass es für mich Altvorderen eine Wonne ist, musikalisch in eine Zeit entführt zu werden, die meinen Musikgeschmack bis an mein Lebensende maßgeblich beeinflusst hat. Dafür gebührt Surgical Strike mein zutiefst empfundener Dank mit der verbundenen Aufforderung an alle Thrash Metal Lunatics da draußen, der Truppe mehr als nur eine Chance zu geben.
Anspieltipps: „Lonely Decision“ und natürlich „Rose War“
Bewertung: 9,0 von 10 Punkten
TRACKLIST
01. Initium
02. 24/7 Hate
03. Fear Monger
04. The Lesson
05. Discover the Evil
06. Lonely Dicision
07. Alienated
08. Rose War
09. Circle Jerk
10. Sorrow of War II
11. Blinder