Label: Metalville
VÖ: 24.01.2020
Stil: Thrash Metal
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Schöne Thrash- Breitseite, die uns die Hannoveraner SURGICAL STRIKE hier auf die Trommelfelle hämmern. SURGICAL STRIKE ist eine beschönigende Bezeichnung aus dem Kriegsvokabular, der das Märchen innewohnt, man könne Militärschläge durchführen, die sich ausschließlich auf strategische Ziele richten, und die Zivilbevölkerung verschonen. Demzufolge ist der Bandname auch nicht unpassend gewählt, denn zielgerichtet brettern die 11 Songs auf das Gehör der Thrasher und dürften auch bei Anrainern für den einen oder anderen Treffer sorgen.
Musikalisch geht es ziemlich rifflastig zur Sache, allerdings nicht auf Kosten von Melodien. Schon der Opener sägt ordentliche Riffs in den Lauschbretterstapel, treibend und mit Gesang, der zwar aggressiv, aber dennoch melodisch auf der Grenze zwischen Thrash-Geschrei und Klargesang balanciert. Das hat zur Folge, dass man die Lyrics recht gut versteht, denn SURGICAL STRIKE schwelgen nicht in klischeebehafteten Lyrikregionen, sondern haben auch etwas zu sagen. Textlich wird nämlich ziemlich schonungslos Gesellschaftskritik geübt, allerdings nicht mit dem erhobenen Zeigefinger und auf dem okkupierten Thron der moralischen Überlegenheit, denn wie schon der Albumtitel, und der Text des Titeltracks darlegen: Wir sind alle Teil dieser kranken Welt, und tragen alle unsere Teilschuld an der Scheiße, die auf diesem Planeten läuft, sei es Umweltverschmutzung, Krieg, Hunger in der dritten Welt, gnadenlose Ausbeutung von Ressourcen, Korruption und anderen Kalamitäten. Musikalisch hat man sich das Motto „old school german Thrash“ auf die Fahnen geschrieben, und setzt das Konzept auch dementsprechend in die Realität um. Die Mucke hätte so auch in den Mittachzigern herauskommen können, wirkt aber dennoch neu und frisch, und lässt für keine Sekunde den Hauch der Altbackigkeit aufkommen.
Naja, die Band hatte sich ja schon 1993 zum ersten Mal gegründet. Somit sind hier auch keine heurigen Hasen am Werk. Treibende Riffs, melodische Gitarrensoli, alles, was das Thrasherherz begehrt. Ein weiterer guter Einstand ins gerade angebrochene Jahr, den die Herren hier mit ihrem Debut-Longplayer vorlegen. Und wie ich schon beim EXA-Review schrieb: so kann das gern weitergehen.
Anspieltipp: „Dead And Gone“ und „The Breed“
Bewertung: 9,3 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Dead And Gone
02. Failed State
03. Politicians
04. Conspiracy
05. Below Zero
06. Lambs To The Slaughter
07. Not In This Life
08. Part Of A Sick World
09. Confrontation
10. Sorrow Of War
11. The Breed
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