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SYN – Villfarelse (2023)
(8.662) Timo (8,0/10) Black Metal
Label: Terratur Possessions/Van Records
VÖ: 05.12.2023
Stil: Black Metal
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Mit dem 41minütigen Debutalbum „Villfarelse“ aus dem Hause Terratur Possessions/Van Records treten die norwegischen Syn auf die Bildfläche. Klassischer skandinavischer Black Metal, vorzugsweise norwegisch, wie er zu den schöpferischen Sternstunden in den frühen 90er Jahren nicht selten von sich reden machte. Stilistisch klar positionierte, frostige und bedrohlich finstere 9 Songs aus der Kühlkammer Norwegens, die Atmosphäre, Dunkelheit und Aggression in sich vereinen.
Freunde früher Ulver, Borknagar, Enslaved bis Forgotten Woods sollten da schnell hellhörig werden. Diese sollten bei „Villfarelse“ durchaus auf ihre Kosten kommen. Denn das raue „Daudatale“ eröffnet das Album gleich mal temporeich. Eisig, leicht melodisch, sind Syn absolut treffsicher. Gesanglich zeigt man sich hauptsächlich im klassischen, kreischigen Stil, der auch mal voller brüllender Inbrunst wütend, und im cleanen heroischen Bereich Akzente setzt. Ein Opener der handwerklich absolut top ist.
Das fortführende „Da Kaos møtte Sorg“, tiefschwarz durchtränkt mit Melancholie, treibend und schnell, eingestreute Akustikgitarren funktionieren dabei absolut treffend. Syn zeigen sich hierbei zwischen eleganter Feinsinnigkeit und rabiater Härte wie im Rausch. Klare Trademarks des Genre zeigt auch der Titelsong des Albums, aggressiv, finster mit einem rasenden Tempo überzeugend dargeboten. So findet man mit dem kompromisslosen „En siste kveld“ und den in Momenten auch mal verstörenden, eher monotonen „Drømmen ved bålet“, einen nicht geschmeidigen aber überzeugenden Endpunkt.
Mit „Villfarelse“ ist den Machern von Syn ein klassisches Black Metal Album norwegischer Machart gelungen, soundtechnisch auf dem Niveau der Zeit mit ansprechenden Songideen abgerundet, auch wenn nicht jeder Song das Mark vollends erschüttert. Zeigt man doch ein stimmiges Debut, fernab von melodischen Kitsch. Dabei wird die Rohheit und Ursprünglichkeit des Stils in Gänze bewahrt. Das Coverart aus Meisterhand von Theodor Kittelsen rundet das Erstwerk, der im Nebel der Anonymität agierenden Person(en) sehr stimmungsvoll ab.
Bewertung: 8,0 von 10 Punkten
TRACKLIST:
01. Daudatale
02. Da Kaos møtte Sorg
03. Til Giljotin
04. Villfarelse
05. Groregn
06. Ormekulde
07. Gjetergang
08. En siste kveld
09. Drømmen ved bålet