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TANZWUT – Die Tanzwut kehrt zurück (2021)

(7.170) Olaf (8,5/10) Mittelalter Metal


Label: No Cut/SPV
VÖ: 28.05.2021
Stil: Mittelalter Metal

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Ich habe lange mit mir gehadert und schlussendlich die neue Tanzwut CD immer weiter nach hinten verschoben, bis sie aus meinem Blickfeld verschwand...dann kam meine Frau und fragte mich, ob ich dieses Scheibe nicht in meinem umfangreichen Repertoire hätte, sie fände doch das Video zu ”Bis zum Meer” so großartig. Also rein ins Archiv, ausgekramt, angemacht und erschrocken festgestellt: Hey, “Die Tanzwut kehrt zurück” ist ein richtig starkes und vor allem lyrisch anspruchsvolles Album geworden. Vielleicht sollte ich mal meine rosa Brille ein wenig besser putzen...

Nun muss ich aber auch zugeben, dass ich Mastermind Teufel bis heute ein wenig...äääh...verteufel, hat mich der Gehörnte Sackpfeiffenspieler einst beim Metalfest in Deassau so derbe mit Wiltener Goldkrone abgefüllt, so dass ich heute allein beim Anblick dieses Gesöffs Sodbrennen bekomme. Fragt mal unseren Christian, wie ich mit einem Sicherheitskreis von 5 Metern nach allen Seiten später bei Testament mit einem Asia Nudeltopf vor der Bühne hin und her schwankte. Aber das ist ein anderes Thema und soll keinerlei Auswirkung auf die Bewertung dieser Scheibe haben.

Denn die, wie bereits erwähnt, rockt wie Sau, macht Spaß und wenn ich auch auf längere Dauer von Dudelsäcken und Schalmeien ein wenig Schädeldröhnen kriege, so halten sich diese mittelalterlichen Klänge mit der härteren Schiene prima die Waage. An manchen Stellen wird ein wenig zu sehr im Rammstein Garten gewildert, doch die Texte reißen es dann wieder raus und selbst ein musikalisch für mich nicht so anspruchsvoller Song wie ”Johann” bekommt einen komplett anderen Drive. Am stärksten sind Tanzwut allerdings dann, wenn sie ihr eigenes Brot backen und sich auf ihre Qualitäten verlassen. Das mit Alea von Saltatio Mortis veredelte ”Pack”, der Tango (!!!) ”Die Geister die wir riefen”, der bereits erwähnte Meer-Song und ”Narziss” sind hier als Paradebeispiele aufzuführen. Mein Highlight ist allerdings (und nicht weiter verwunderlich) die Liebeserklärung an meine Heimat ”Berlin”, bei dem der Text exakt die Überheblich- und Großmäuligkeit dieser grandiosen Stadt perfekt reflektiert.

Ich bin von mir selbst überrascht, dass Ich "Die Tanzwut kehrt zurück” so derbe abfeire, doch dieses wirklich abwechslungsreiche Album eignet sich perfekt zum Tanzen, Abschalten und Ausrasten. Die Texte sind auf den Punkt, musikalisch wird eine große Bandbreite präsentiert und wenn man ein wenig über seinen eigenen Tellerrand linst, bekommt man eine Platte, die sich zum immer wieder auflegen hervorragend eignet.


Bewertung: 8,5 von 10 Punkten


TRACKLIST

01. Die Tanzwut kehrt zurück
02. Feine Menschen
03. Bis zum Meer
04. Pack (Feat.Saltatio Mortis)
05. Die Geister die wir riefen
06. Johann
07. Narziss
08. Schwarze Löcher
09. Auf Messers Schneide
10. Allein
11. Berlin
12. Virus





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