Label: Testimony Records
VÖ: 24.07.2020
Stil: Death Metal
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Sach mal, spinn ick? Gerade einmal 11 Monate sind ins Land gegangen, als mir unser ehemaliger Kollege Bünne mit Temple of dread eine rasante Trockenrasur verpasste und nun liegt schon der zweite Longplayer auf dem Tisch? Nun ja, auf Spiekeroog muss man wohl genügend Zeit haben und vor allem vor Kreativität und Arbeitseifer überlaufen, denn wie sonst kann man es erklären, dass der Multiinstrumentalist zusammen mit Jörg Uken und Jens Finger, die allesamt auch noch bei Slaughterday für den guten Ton sorgen, erneut eine absolute Monsterwelle auf die Küste zurasen lässt?
Vielleicht ist es vermessen, doch vielleicht hat das Trio aus der ersten Studiosession noch genügend Material übriggehabt, worauf der Rausschmeißer „Blood craving mantra“ deuten könnte, denn so hieß der großartige Erstling der Ostfriesen. Ok, ok…der hieß „mantras“, aber das ist Korinthen- und Krümelkackerei. Nichtsdestotrotz finde ich das auf „World sacrifice“ vorhandene Material noch einen deutlichen Tick stärker, denn gerade Producer-Legende Uken ballert sich rasend und gekonnt durch die Tracks und scheut auch die eine oder Blastbeat Attacke nicht, während Bünne in manchen Songs auch gerne seine thrashigen Einflüsse in die Riffs einfließen lässt und somit einen größtmöglichen Abwechslungsreichtum kreiert. Dazu bellt sich erneut Jens Finger die Kehle wund und lässt meinen guten Kumpel Marc Grewe auf dem Morgoth Cover von „Sold baptism“ ziemlich alt aussehen (nix für ungut, Marc. Küsschen aufs Nüsschen). Einzelne Songs heraus zu picken wäre Eulen nach Athen tragen, denn hier stimmt so gut wie alles, obwohl mich der eröffnende Titeltrack schon am meisten umriss. Die Nackenmuskulatur wird aufs angenehmste durchblutet, die Luftgitarre mehr als einmal geschwungen und schlussendlich die Repeat Taste gedrückt, um sich noch einmal aufs angenehmste penetrieren zu lassen.
Der einzige Nachteil dieses Album? Ok, beim letzten Mal waren es die lediglich 7 Tracks und ein etwas zu kurzes Vergnügen. Heuer ist es der Umstand, dass nach lediglich 9 Songs…aber Spaß beiseite. Temple of dread haben bei dieser Schlagzahl durchaus das Zeug zu einem ganz großen Todesblei Act Europas zu werden und arbeiten hart, präzise und vor allem zügig am Erreichen dieses Ziels. Ich bin erneut vollkommen geflasht, hebe mir dennoch die 10 für das voraussichtlich im Juni 2021 erscheinende dritte Album auf.
Bewertung: 9,5 von 10 Punkten
Tracklist:
01. World sacrifice
02. Commands from a black soul
03. Enforcers of the vile
04. Symbiotic delusion
05. Machine
06. Alive I rot
07. Dedication
08. Sold baptism (Morgoth)
09. Blood craving mantra
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