Label: Long Branch Records
VÖ: 23.07.2017
Stil: Indie, Post-Punk, Metal, Math Rock. Alternative...you name it
Du willst mindestens 8 Genres auf einmal und hast zu wenig Geld ?! Dann hör doch mal in die neue Platte von The Hirsch Effekt hinein und Du wirst vielleicht glücklich! Vielleicht fühlst Du Dich nach dem Kauf dieser „Artcorescheibe“ aus Hannover aber auch wie Reporter Harry Hirsch und fragst Dich, ob der Rasen (noch) schön grün ist.
Sage mir keiner, die Band könne nicht spielen...da wartet mal ein schönes Gefrickel für ein paar Sekunden, um die nächste Ecke wird gegrowlt und dann wieder geklimpert und geschmachtet. Die Band versteht ihr Handwerk an den Instrumenten...nur...
...entpuppt sich diese Melange in meinen Ohren als pseudointellektuelles, pseudokünstlerisches und künstliches Potpourri der Obernervklasse. Die Radio1-tauglichen, superschleimigen Refrains der Marke Tim Bendzko mal außen vor gelassen: ist dies moderne Musik und die neue Avantgarde ?
Wenn ja, habe wohl ich den Schuss nicht gehört !
Alles an diesem Output schreit nach: hey, wir sind intellektuell und Künstler, mindestens ! Dazu noch sehr sozialkritisch und haben was übrig für Rock in allen Varianten aber nur als ironische Referenz (zwinker, zwinker) denn ab und an hauen wir auch ein fettes Riff zwischen die meterdicken Refrains. Und schaut nur auf unsere tollen Songtitel und unser Psychic TV – Cover...
Die deutschen Texte geben mir dann noch den Rest aber das ist meine ganz persönliche Aversion für die die Band nichts kann.
Gefällt mir nun diese neue deutsche Variante der Marke Coheed and Cambria meets The Mars Volta meets Thrice meets a hundred other bands?
Nein! Sie schmerzt mir in den Ohren und es zieht ab und an heftig bis in die Weichteile. Ist meine Meinung relevant für die Band und ihre wachsende Anhängerschaft ? Nein, ganz bestimmt nicht !
In diesem Sinne würde ich nun gerne die Platte ab Song 7 ausmachen, meinen angeklebten Bart abnehmen, sowie Hornbrille und Jutebeutel ablegen. Danke für die Erlösung und viel Erfolg weiterhin.
P.S. Der Bandname bezieht sich wohl auf die Durchlässigkeit der Schleimhäute des Dünndarms. Nuff said !
Bewertung: 3,5 von 10 Punkten
Tracklist:
1. LIFNEJ
2. XENOPHOTOPIA
3. NATANS
4. -coda-
5. BERCEUSE
6. TARDIGRADA
7. -nocturne-
8. ALDEBARAN
9. INUKSHUK
10. -autio-
11. LYSIOS
12. ACHAREJ