Seit die Holländer Anfang 2008 mit “Trivmvirate” ein absolutes Überalbum veröffentlichten und mit “Kindertodeslied“ einen meiner absoluten Lieblingstracks auf Polycarbonat bannten, warte ich immer wieder sehnsüchtig auf neuen Stoff von The monolith deathcult, obwohl mich das 2010er Album „The white crematorium 2.0“ nicht ganz aus den Latschen schoss. Vergessen und vergeben, denn „Tetragrammaton“, das nunmehr fünfte Album der Band, ist eine Rückbesinnung auf alte Stärken und strotz nur so vor brillanten Ideen, fantastischer und abwechslungsreicher Musik, die jeden Geschmack vortrefflich bedient.
Die Death Metal Granate „Gods among insects“ eröffnet den Reigen und selbst die exorbitante Länge von knapp 10 Minuten sollten kein Hinderungsgrund sein, sich dieses abwechslungsreiche, sauharte und mit einem fantastischen Gesang ausgestatte Handgranate öfter durch die Horchorgane zu pusten. Allein der orchestrale Mittelteil ist das Sitzfleisch wert, ebenso wie das doomige Ende. Da ist alles drin, was das Extrem Metaller Herz begehrt. Sensationell! Das nachfolgende, groovend beginnende Industrial Brett „Human wave attack“ ist da schon etwas härterer Tobak, was den Geduldsfaden anbelangt, denn das auf die Dauer monoton werdende Geballer ist mit neun Minuten eindeutig zu lang und dennoch stark ausgefallen. Zukünftig in jeder Dorfdisko könnte das extrem tanzbare „Drugs, thugs & machetes“ laufen, der ebenfalls sehr industriell ausgefallen ist, allerdings bei weitem nicht so monoton wie das bereits im Vorfeld veröffentlichte „Todesnacht von Stammheim“, welches einem dennoch sauhart den Pelz bürstet. Das rasend intonierte „S.A.D.M.“ ist dann das genaue Gegenteil zum arabisch beginnenden „Qasr Al-Nihaya“, der sich zum absoluten Ohrwurm mausert. Das abschließende und den Abwechslungsreichtum komplettierende „Aslimu!!! All slain (Title shortened)“ ist eine rasende Black Metal Granate, die völlig konträr zum vorher gehörten das Album abrundet.
Was für eine Achterbahnfahrt, die uns The monolith deathcult hier erneut anbietet. Ein unfassbarer Abwechslungsreichtum, brutale Härte, beklemmende Monotonie und eine Band, die sich auf kein Genre festzurren lässt. So was ist selten, mutig und mehr als unterstützungswürdig. Nicht ganz so überragend wie das von mir am Anfang benannte Hammeralbum aber nahe dran. Great work!
Bewertung: großartige 9,0 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Gods among insects
02. Human wave attack
03. Drugs, thugs & machetes
04. Todesnacht von Stammheim
05. S.A.D.M.
06. Qasr Al-Nihaya
07. Aslimu!!! All slain (Title shortened)