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THE MONOLITH DEATHCULT – V3 - Vernedering (2021)
(7.089) Jezebel (8,9/10) Industrial Death Metal
Label: Human Detonator Records
VÖ: 14.05.2021
Stil: Industrial Death Metal
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The Monolith Deathcult ist eine jener Bands, die bei einem eingeschworenen Kern schon ewig bekannt und beliebt sind, während der Großteil der Metalwelt davon allenfalls am Rande schonmal gehört hat. Den Vierer aus dem Land der Tulpen gibt es bereits seit 2002, der neue Rundling „V3 – Vernedering: Connect The Goddamn Dots“ ist inzwischen schon das 7. Album und der Abschluss einer Trilogie. Die anderen beiden Teile heißen „V1 – Versus: It Will Burn Us Without Leaving Ash“ (2017) und „V2 – Vergelding: Dawn Of The Planet Of The Ashes“ (2018). Für die größtmögliche künstlerische Freiheit wurde auch dieses Album beim bandeigenen Label Human Detonator Records veröffentlicht und über den eigenen Bigcartel-Onlineshop vertrieben. Schaut dort gern mal rein und lest die Beschreibungen, das ist nicht das typische Promo-Geschwätz, das man sonst so liest.
The Monolith Deathcult kommen ursprünglich aus dem Death Metal, haben ihren Stil aber erst nach Zugang eines Keyboarders (ja tatsächlich) und der stärkeren Verwendung von Samples gefunden. Nun ist die Musik etwas, dass sie in ihrer ganz eigenen Mischung aus Selbsterhöhung und Selbstbeschimpfung „Supreme Avantgarde Death Metal“ nennen. Das klingt mal verdächtig nach Ministry („Connect The Doddamn Dots“, „They Drew First Blood“), mal knüppelt es los, als gäbe es kein Morgen („Gone Sour, Doomed“), mal gibt es technisch vertrackte Episoden und dann plötzlich ein ganz klassisches Gitarrensolo (im Lyric-Video zu „The White Silence“ „Sound of a dying whale“ genannt). Man könnte TMDC vielleicht noch mit Anaal Nathrakh vergleichen, nur viel weniger hektisch und übertrieben als diese.
„V3“ schließt nahtlos da an, wo „V2“ aufgehört hatte. Das Album beginnt mit dem sympathischen Geräusch einer Bierflasche, die geöffnet wird, während der Fernseher oder vielleicht eher ein Youtube-Kanal läuft. Die Stimme erinnert an den „Pussy“-Monolog in „From Dusk Til Dawn“ und ich glaube, das ist Absicht.
Thematisch werden sämtliche Verschwörungstheorien von den Illuminati bis Chemtrails dergestalt durch den Kakao gezogen, als ob TMDC hinten all dem stecken würde, um die Welt durch ihre furchtbar schlechte Musik (*) zu dominieren … und ist das allen Ernstes eine Pizza mit Corona-Belag im Hintergrund des Covers? (* lies: Umweltverschmutzung, das kann man nun wirklich nicht Musik nennen. Wer würde so etwas freiwillig hören wollen? Man müsste dafür schon sehr degeneriert sein.) Gerade dieser Humor, der sich durch alles zieht, dass diese Band anfasst, ist grundsympathisch und lässt die eine oder andere Schwäche am Album vergessen.
„Vernedering“ ist zwar ein niederländisches Wort (Erniedrigung), der Text zu diesem Lied ist allerdings auf Deutsch. Ob er tatsächlich einen Sinn ergibt, hab ich noch nicht herausbekommen können. Ein wenig „Stalingrad“, etwas Rammstein-mäßiges Interesse an der Weiblichkeit mit viel „rasiert“ und am Ende war es „ein böser Traum“ oder auch nicht. Am besten sind TMDC auf „V3“, wenn sie episch abschweifen, wie in „Blood Libels“ (obwohl es nur 4einhalb Minuten lang ist) oder im letzten Stück.
Insgesamt ein sehr starkes Ding, ernsthaft.
Bewertung: 8,9 von 10 Punkten
TRACKLIST
01. Infowars
02. Connect the Goddamn Dots
03. Gone Sour, Doomed
04. Vernedering
05. Blood Libels
06. The White Silence
07. They Drew First Blood
08. L’Ouverture de Morose