Alben des Jahres 2023

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ETWAS, DAS COOL KLING



Dem Underground mangelt es wahrlich nicht an talentiertem Nachwuchs und wenn dieser auch noch aus hiesigen Gefilden kommt, ist die Freude umso größer. Die Münsteraner von Taskforce Toxicator jedenfalls sind eine Zierde für jede Playlist und ich lehne mich nicht zu weit aus dem Fenster, wenn ich behaupte, dass wir von den Thrashern in der Zukunft noch eine ganze Menge zu hören bekommen werden. Eine tolle, junge und hungrige Truppe, für die unser The new Breed geradezu prädestiniert ist, dieses Forum vortrefflich nutzten, um ein klares Statement abzugeben und sich Euch vorzustellen. Da hat jemand die Bedeutung unseres Formats zu 101% verstanden. Viel Spaß!

Bitte stellt Euch kurz vor. Wer seid Ihr, woher kommt Ihr und was für Musik kann man erwarten, wenn man Eure Platte kauft?

Als Taskforce Toxicator sind wir inzwischen ziemlich genau 4 Jahre unterwegs. Anfang 2017 ging es in Münster für uns los. Mittlerweile leben wir alle ein bisschen verstreut, aber natürlich empfinden wir Münster immer noch als unsere Homebase. Von der ersten Sekunde an war Thrash Metal unser Ding und genau das gibt es auch auf unserer neuen EP „Reborn In Thrash“. Dabei bringen wir Bay-Area-Einflüsse mit etwas Hardcore-Attitüde und gelegentlichen Schlenkern in Richtung klassischem Heavy Metal zusammen. Wir wollen nicht einfach wie jede andere Band da draußen klingen, sondern unser eigenes Ding durchziehen. Natürlich erfinden wir das Rad nicht neu, aber Eigenständigkeit es uns definitiv sehr wichtig.

Wie seid Ihr auf Euren Bandnamen gekommen?

Zuallererst wollten wir etwas, das cool klingt und nicht schon vergeben ist, haha. Aber der Name sollte auch eine Bedeutung haben. Der Toxicator ist unser Maskottchen und prangert auf den Cover beider EPs, die wir veröffentlicht haben. Er ist ein Weltraumsöldner, der in den Weiten des Universums aberwitzige Abenteuer erlebt, Tyrannen stürzt und eine Truppe von wilden Kämpfenden anführt, eben die Taskforce Toxicator. Das kann man sich ein bisschen wie in „Star Wars“ vorstellen, mit Weltrumschlachten, Laserkatanas und jeder Menge Action.

Wer sind Eure Vorbilder?

Also da müssen auf jeden Fall Metallica genannt werden. Ich denke, ohne diese Band würde es Taskforce Toxicator schlicht nicht geben. Ich für meinen Teil habe nur wegen Metallica überhaupt eine Gitarre in die Hand genommen. Und dieser Einfluss zieht sich bis heute durch. Ansonsten gibt es ehrlich gesagt keine dezidierten Vorbilder. Wir haben uns nie hingesetzt und gesagt: „Diese Bands finden wir geil und so wollen wir klingen.“

Das wäre in meinen Augen auch der völlig falsche Ansatz, denn mit so einer Einstellung kann man eigentlich nichts anderes als eine Kopie einer bereits bestehenden Band werden. Da sähe ich für mich keinen Sinn drin, denn künstlerische Erfüllung sieht für mich anders aus. Damit möchte ich jetzt aber nicht andere Bands diffamieren, die es sich vielleicht zum Ziel gesetzt haben, wie ein bestimmtes Vorbild zu klingen. So eine Hommage kann ja auch cool sein. Nur für uns ist das eben keine Option.


Erzählt mal bitte ein wenig von Eurer neuen Platte und warum MUSS man diese unbedingt kaufen?

„Reborn In Thrash“ ist unsere Wiedergeburt, wie es der Titel schon sagt. Wir haben im Anschluss an unsere erste EP einige Rückschläge erlebt. Der größte davon war der Ausstieg unseres ersten Schlagzeugers Sascha 2018. Wir haben ziemlich genau ein Jahr gebraucht, um mit Lysander einen passenden Nachfolger zu finden, in dem die Band nahezu stillstand. Das hat uns extrem ausgebremst. Sascha ist nicht nur ein toller Musiker, sondern auch ein ebenso guter Freund und wir wollten im Anschluss daran nur mit jemandem weiter machen, mit dem wir das Gefühl haben, eine genauso enge Verbindung aufbauen zu können. Die EP ist also eine noch emotionalere Sache für uns, als es eine Veröffentlichung ohnehin ist.

Mit den Fünf enthaltenen Songs wollen wir zeigen, was die Menschen da draußen zukünftig von uns erwarten können. Und das ist kompromissloser, aggressiver Thrash Metal, der aber eingängige Melodien nicht vergessen lässt. Zudem legen wir eine klare Haltung an den Tag und erteilen all den Trumps, Gaulands und Bolsonaros dieser Welt eine Absage. In diesem Zuge auch einmal ein großes Fuck You an Jon Schaffer, der sich kürzlich endgültig als komplett durchgedrehter Spinner offenbart hat, indem er sich am Sturm auf das US-Kapitol beteiligt hat. Aber um auf die ursprüngliche Frage zurückzukommen: Wer Bock auf authentischen Thrash mit klarer Position hat, wird mit unserer EP definitiv glücklich.

Wie entstehen eure Songs? Auf was legt ihr dabei besonderen Wert?

In den meisten Fällen setzte ich mich erstmal zu Hause hin, sammle ein paar Riffs und fange an, daraus Songstrukturen zu erstellen. Auch von anderen in der Band kommen immer mal wieder Riffideen, die ich dann ebenfalls verarbeite. Anschließend produzieren wir eine rohe Demo, inklusive Drumtrack und daraufhin entwirft Fabi dann seine Gesangslinien und Texte. Wenn das alles steht, hören wir uns die Songs genau an, gehen die Arrangements nochmal durch und nehmen, falls nötig, noch ein paar Veränderungen vor. Das passiert häufig im Proberaum, da die Songs sich natürlich nochmal ganz anders anfühlen, wenn wir sie wirklich gemeinsam in einem Raum spielen.

Wo war bislang Euer bester Auftritt und wo würdet Ihr gerne mal spielen? Gibt es eine besondere Location oder ein bestimmtes Festival?

Was den besten Auftritt angeht, muss ich auf jeden Fall zwei nennen. Da wäre zum einen unser Konzert in Tel Aviv im März 2017. Wir waren damals insgesamt zehn Tage in Israel auf Tour. Die Band gab es zu dem Zeitpunkt erst ein paar Monate, in denen wir ein Set eingeprobt und zwei Aufwärmgigs in Deutschland gespielt hatten. In Israel haben wir eine phänomenale Gastfreundschaft erfahren und die Leute sind wirklich komplett durchgedreht, wenn wir auf die Bühne gegangen sind. Tel Aviv war dahingehend der absolute Höhepunkt. Deswegen an dieser Stelle nochmal ein großes Dankeschön an unsere Freunde von Black Sachbak, die dieses tolle Erlebnis möglich gemacht haben. Es war ein wirklich irrer Trip, der die Band ungemein zusammengeschweißt hat.

Und ein ganz ähnliches Erlebnis hatten wir 2019 noch einmal. Nachdem Lysander in die Band gekommen war, probten wir wie verrückt und organisierten eine kleine Tour für den Herbst. Die Reaktionen darauf haben uns vollkommen aus den Latschen gehauen. Höhepunkt der Tour war unsere Show in Münster mit unseren guten Freunden von Alcahest und Fugu. Die Baracke war nahezu ausverkauft, die Leute haben Fabis Texte lauthals mitgesungen und es gab einen wahnsinnige Pit nach dem anderen. Nachdem wir eine so lange Zwangspause hatten, haben wir an diesem Abend gewusst, dass es sich gelohnt hat, die Band trotz aller Widerstände am Leben zu erhalten.

Was Wunschlocations angeht, wäre ein Auftritt in der Sputnikhalle auf jeden Fall der Hammer. Dieser Ort war für einige von uns schon in der Jugend eine Anlaufstelle für coole Metalkonzerte. Im kleinen Saal, dem Sputnik Café, haben wir sogar schonmal gespielt. Aber die Halle wäre der Hammer. Ansonsten wäre das Matrix Bochum auf jeden Fall noch eine geile Anlaufstelle. In Sachen Festivals wiederum muss ich das Rock Hard Festival erwähnen. Da fahren wir bandintern alle gerne hin, oft auch zusammen und dort einmal auf der Bühne zu stehen, wäre die Erfüllung eines absoluten Traums.

Bevorzugt Ihr kleine Club Konzerte oder doch lieber Festivals?

Puh, kann ich jetzt so pauschal nicht sagen. Clubkonzerte haben auf jeden Fall eine ganz besondere Intensität, weil dort meistens nur Leute sind, die eine bestimmte Band auch wirklich sehen wollen und deren Material dementsprechend gut kennen, mitsingen und abfeiern. Festivals hingegen sind natürlich cool, weil man die Chance hat, ganz viele Bands für einen vergleichsweise schmalen Preis sehen kann. Natürlich sind die Ticketpreise für das Wacken Open Air oder so inzwischen auch enorm. Aber wenn man mal durchrechnet, welche und wie viele Bands man dort zu sehen bekommt, hat dieser Preis schon irgendwie seine Berechtigung. Die Gagen werden ja auch nicht niedriger, sondern in Zeiten von sinkenden Plattenverkäufen immer höher. Aber das ist natürlich ein ganz anderes Thema. Ich denke, für alle in der Band haben beide Formate ihre coolen Seiten und wir genießen beides gleichermaßen. Egal ob vor oder auf der Bühne.

Mit welchen 3 Bands würdet Ihr gerne mal auf Tour gehen oder zusammenspielen und warum?

Metallica, Kreator. Death Angel. Das wäre mal ein super Line-up. Die Wichtigkeit von Metallica für Taskforce Toxicator habe ich ja schon betont. Kreator wiederum sind einfach die deutsche Vorzeigeband in Sachen Thrash. Und Mille ist auch jemand, der eine klare Haltung gegen jeden menschenverachtenden Bullshit an den Tag legt. Da würden wir perfekt zu passen. Death Angel wiederum haben einfach einen großen musikalischen Einfluss bei uns hinterlassen, insbesondere das ungestüme Debütalbum „The Ultra-Violence“. Sich von Rob Cavestany im Backstage ein paar Gitarrentricks abzuholen, wäre einfach total geil, haha.

Wie sieht es mit der Metal Szene in Eurer Heimat aus? Was für Clubs oder Bands gibt es bei Euch, die man sich unbedingt merken sollte?

In Münster sollten man als Metalhead auf jeden Fall die Sputnikhalle und das Tryptichon auschecken. Die sind auch direkt im gleichen Gebäude am Hawerkamp. Da gibt es immer wieder coole Konzerte, sowohl von Underground-Bands als auch etablierten Acts. Dazu kommen coole Partyreihen wie Black Forces Domain, bei der wir schon den ein oder anderen bierseligen Abend verbracht haben, haha. Dann ist da noch die Baracke, ein richtig cooler Punk-Schuppen, in dem auch zahlreiche Metalshows stattfinden.

Was Bands angeht, sind Supreme Carnage eine arschcoole Death-Metal-Truppe. Wer es lieber etwas technischer mag, sollte auf jeden Fall Antilles auschecken. Black-Metaller wiederum sollten bei Total Negation reinhören. Alcahest und Fugu habe ich ja vorhin schon erwähnt und dann entschuldige ich mich direkt noch bei all den anderen coolen Bands, die ich jetzt vergessen habe. Die Szene in Münster ist sehr vital und da gibt’s auch regelmäßig was Neues.

Was halten Eure Eltern von Eurer Band und der Musik?

Die können mit der Musik an sich nicht immer was anfangen, unterstützen uns aber bei jeder Gelegenheit und sind in manchen Fällen auch regelmäßig bei unseren Konzerten anzutreffen. Dieser Rückhalt tut definitiv gut, aber am Ende des Tages geben wir ohnehin nicht so viel auf die Meinung anderer. Natürlich wünschen wir uns Anerkennung für unsere Musik, aber in erster Linie machen wir das aus eigenem Antrieb.

Was bevorzugt ihr zu trinken? Bier oder eher Whisky? Welche Sorte und warum?

Da bleibe ich beim Bier und das darf gerne so günstig wie möglich sein, haha. Von Whisky bekomm ich jedes Mal heftige Kopfschmerzen am nächsten Tag, deswegen habe ich da irgendwann die Finger von gelassen. Aber ein Jägermeister hier und da darf gerne mal sein, hehe.

Nach der Veröffentlichung dieses großartigen Albums, was sind eure Pläne?

Mit der aktuellen EP wollen wir den Leuten zeigen, dass wir wieder mit voller Power da sind. „Reborn In Thrash“ ist wörtlich zu verstehen. Wir sind wiedergeboren, haben neue Kraft geschöpft und machen uns jetzt an unser erstes vollwertiges Album. Einige Songs dafür stehen schon. Vielleicht können wir die Platte dieses Jahr noch aufnehmen und eine Veröffentlichung im kommenden Jahr anpeilen.

Für mich als Fan der San Fransisco 49ers stellt sich mir die Frage, was Ihr mit den New York Jets am Hut habt? Mir scheint, dass Ihr Football ebenso mögt wie ich..

Unser Sänger Fabi ist Football-Fan und die New York Jets sind sein Lieblingsverein. Daher kam dann auch der Kontakt zur Gang Green Germany, mit denen wir kürzlich auch ein gemeinsames Projekt angegangen sind, das bald das Licht der Welt erblicken dürfte. Außerdem hat der gute Sebastian Strunk aus der Gang Green Germany die Hauptrolle in unserem Musikvideo zu "Alien Facemelter" gespielt und da einen super Job gemacht.

Zum Abschluss, ihr könnt ein paar letzte Worte an unsere Leser richten.

Vielen Dank an alle, die sich das Interview hier durchgelesen haben. Wir wissen euer Interesse wirklich zu schätzen und freuen uns sehr darauf, euch alle, sobald es wieder möglich ist, in den Clubs dieser Welt anzutreffen. Und dir, Olaf, vielen Dank für dieses Interview und den geilen Support von dir und dem ganzen Team bei Zephyr’s Odem.


OLAF

Gesprächspartner: Dominik Rothe (G)

Fotos: Janine Ulbrich


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