Label: Ván Records
VÖ: 05.02.2017
Stil: Sinistrer Black Metal
Vier Jahre nach "Blood Vaults" öffnet Alexander von Meilenwald wieder die Pforte in die Finsternis und lässt erneut einen dunklen, rituell klingenden Albtraum auf den Hörer los. Nachdem er sich im Vorgänger mit dem Hexenhammer des Heinrich Kramer befasst hat, taucht Meilenwald nun tief in die schamanische Welt ein, wie bereits das Albumcover und die vorab veröffentlichte EP Takitum Tootem vermuten ließen und lassen. Gleichnamiger Track auf besagter EP (versehen mit der Ergänzung Wardance) enthielt bereits Elemente, die von Beginn an auch auf Exuvia auftauchen. Beschwörungsgesänge wie aus einem Indianerfilm läuten den Abstieg in die Dunkelheit in den nächsten 67 Minuten ein, aber bereits nach wenigen Sekunden kommt der für The Ruins of Beverast so typische Sound dazu, wenn die Gitarren und das Schlagzeug einsetzen.
"Exuvia", so der Name des Eröffnungsstücks und gleichzeitig titelgebend für das Album, bezeichnet im Tierreich eine abgelegte Hülle und man merkt, dass Meilenwald seine Band gehäutet, bzw. weiterentwickelt hat. Bereits auf Blood Vaults war der Anteil von Blastpassagen und rasenden Momenten geringer als auf den vorigen Alben. Dieser Anteil wurde nun noch einmal zurückgefahren. Dafür glänzt das Album mit einer fast schon an einen Soundtrack erinnernden Stilistik. Dabei wechselt der Gesang zwischen Black-Metal typischem Keifen und Schreien und Klargesang, während die Instrumente den Hörer hypnotisieren und wie gebannt weiter der vertonten Finsternis lauschen lassen. Die schamanischen Gesänge und Trommelrythmen bilden dabei eine Klammer um das gesamte Album, wenn sie im fünften Track Towards Malakia nach drei Tracks wiederkehren und das große Finale einleiten, welches wie die Vorab-EP Takitum Tootem betitelt ist, ergänzt um den Zusatz Trance.
Zwischen diesen Stücken finden sich drei "klassische" Stücke, in denen skeptisch eingestellte Hörer das finden, was sie sich von einem The Ruins of Beverast - Album erwarten. Aber auch hier merkt man die Weiterentwicklung von Meilenwald, verschiedenste Instrumente und Gesänge (u.a. hört man sogar schottische Dudelsäcke [The Pythia's Pale Wolves]) ergänzen und erweitern den Sound und sorgen für eine Menge Atmosphäre. Insgesamt betrachtet merkt man so auf dem gesamten Album die titelgebende Hülle, welche Meilenwald abgelegt hat, um The Ruins of Beverast auf die nächste Stufe zu bringen. Dennoch wird dieses Album sicherlich kontroverser aufgenommen werden als seine Vorgänger, hängt doch vieles an der Akzeptanz der indianischen Schamanengesänge, um sich das gesamte Album zu eigen zu machen. Hat man damit kein Problem, wartet eines der stärksten Alben von The Ruins of Beverast darauf, entdeckt und erschlossen zu werden.
Bewertung: 9,0 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Exuvia
02. Surtur Barbaar Maritime
03. Maere (On a Stillbirth's Tomb)
04. The Pythia's Pale Wolves
05. Towards Malakia
06. Takitum Tootem! (Trance)