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TIMECHILD – And Yet It Moves (2021)
(7.479) Maik (8,6/10) Hard Rock
Ihr mögt 70er Jahre Hardrock, und dabei eher die härteren Sachen im Stile BLACK SABBATH oder DEEP PURPLE, und die daraus entstandenen Ableger RAINBOW, DIO, WHITESNAKE? Ihr habt außerdem ein Faible für wuchtigen Doom im Fahrwasser von CANDLEMASS und Co, sowie Epik im Stile von Bands wie MANILLA ROAD? Dann dürfte Euch die recht neue Formation TIMECHILD wie warmes Öl in die weit geöffneten Horchtrichter tröpfeln, denn was die erst letztes Jahr gegründete Band auf ihrem Debütalbum zelebriert, ist genau das Ding. „Ant Yet It Moves“ heißt die Scheibe, die mit ihrem Titel an den berühmten Ausspruch von Gallileo Gallilei erinnert.
Ja, sie bewegt sich noch, die Welt des klassischen Hard Rock, der extrem nah am Rande des Heavy Metal entlangschabt. Und scheinbar unaufhaltbar. Natürlich sind die Dänen stark in den Wurzeln des Genres verankert, bedienen sich den altbekannten, aber eben immer noch fesselnden Stilmitteln, machen aber ziemlich Spaß. Auch optisch geben sich die vier Mannen authentisch, ist doch endlich mal wieder eine Combo dieser Art unterwegs, die völlig über prächtige Löwenmähnen verfügt.
TIMECHILD, hence the name, nehmen Euch auf eine schöne Zeitreise mit, die irgendwann 1970 anfängt und bis Mitte der 80er anhält, gewanden ihre Musik in eine moderne Produktion und verleihen dem Ganzen dadurch genug Druck und Power, ohne wirklich auf Geschwindigkeitsexzesse ausweichen zu müssen.
Dabei schauen oftmals BLACK SABBATH recht deutlich um’s Eck, wie beim wuchtigen „Where I Belong“, welches durchaus aus der Ozzy- Ära stammen könnte. Demgegenüber erinnert das leicht bluesige „Children Of A Killing Sun“ dann wieder an DEEP PURPLE aus der Coverdale-Zeit. Ebenso in tiefen Purpur gekleidet kommt „Last Frontier“ daher.
Der Song „Shrapnel“ agiert größtenteils als Ballade, zimmert aber dennoch wuchtige Riffs und ein recht cooles Gitarrensolo ins Gebälk. Ebenso ruhig präsentiert sich das abschließende „The Bite Of Frost“, in dem sich LED ZEPPELIN und SIMON & GARFUNKEL die Hand reichen, zumindest in der ersten Hälfte. Der Rest ist dann wieder wuchtiger Hardrock mit leichtem RAINBOW-Einschlag.
Insgesamt zwar kein Meilenstein, aber ein recht gutes Hard Rock- Album mit griffigen Songs, die sich ins Ohr fräsen, Melodie mit harten Riffs verbinden und ein recht feines Hörerlebnis darstellen. Für ein Debütalbum auf jeden Fall beachtlich. Da bin ich schon mal gespannt, was da in Zukunft noch aus dem Hause TIMECHILD auf uns zukommt.
Anspieltipp: „Haze Of The Dawn“ und „Where I Now Belong“
Bewertung: 8,6 von 10 Punkten
TRACKLIST
01. And Yet It Moves
02. This Too Will Pass
03. Haze Of The Dawn
04. Where I Now Belong
05. Children Of A Killing Sun
06. Shrapnel
07. Choir Of Man
08. Last Frontier
09. The Bite Of Frost