Label: Gates Of Hell Records
VÖ: 21.02.2020
Stil : Speed Metal
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Nun, werte Leserschaft, Bock auf Zeitreise? Die gibt es hier in mehrerlei Hinsicht. Zum ersten ist die Mucke, die Ihr Euch hier reinziehen könnt, so was von 80er Heavy Speed Metal, daß die Nostalgiesynapsen im Hirn anfangen, Pirouetten zu drehen. Zum zweiten hat sich die Band bei „Mechanic Tyrants“ von den Terminator-Filmen mit Arnie inspirieren lassen. Und da war das Thema Zeitreisen ja auch präsent. Soweit so gut. Auf dem Cover prangt das wutverzerrte Antlitz Klaus Kinskis, der einen, haha, Torpedo in der Fresse hat. Was das jetzt mit Zeitreise zu tun hat?
Nun, der fünfte Song auf dem Scheibchen hier heißt „Wrath Of God“. Und da denkt man doch gleich an den Film „Aguirre- Der Zorn Gottes“ mit eben jenem Klaus Kinski in der Hauptrolle. Und dieser Film spielt zur Zeit der Conquistadores. Im Song selbst ist dann sogar ein Sample aus jenem Movie. Witzig, daß eben dieser Film zwei Tage, bevor die Promo bei mir eingeschlagen ist, kurz Gesprächsthema im Freundeskreis war. Hauptsächlich ging es da zwar um die legendären Wutausbrüche Kinskis, der den Regisseur Werner Herzog vor versammelter Mannschaft als „Anfänger“ und „Zwergenregisseur“ beschimpft hat.
Und warum hat Kinski jetzt den Torpedo in der Kauleiste? Ob TORPËDO mit diesem Cover dem Schreihals das Maul stopfen wollen, oder ob es eine andere Bedeutung hat, soll jedem Betrachter selbst überlassen sein. Musikalisch bewegen wir uns im Speed Metal, der aber immer noch seine Wurzeln im traditionellen Metal hat. Von der Heavy-Seite würde ich mal RAVEN oder TANK anführen, die Speed-Seite geht teilweise in Richtung SDI.
Die Ganze Geschichte ist solide gespielt, die Songs treiben alle mächtig, und man kann gar nicht aufhören, das Ding immer und immer wieder anzuhören. Und dabei schaffen es TORPËDO auch noch, Abwechslung in die Waagschale zu werfen. Danke an Gates Of Hell- Records, daß sie dieses Demo wiederveröffentlicht haben. Meckerunken werden sicher den nicht ganz optimalen Sound bemängeln. Aber die Band hat den ganzen Kram in ihrem Übungskeller aufgenommen, abgemischt und gemastered, ohne einen Produzenten oder Mixer hinzuzuziehen. Und dafür ist das Ergebnis mehr als ordentlich geworden. Und hey, das ist ursprünglich ein Demo! Und außerdem kommt hier auch der Charme und die Authentizität des 80er Sounds noch viel besser zum Tragen. Basta! Ach ja, der Band zufolge paßt der Name wie die Faust auf’s Auge: Ein Torpedo ist schnell, er ist aus Metall, und er birgt einen explosiven Inhalt. Na dann, frohes Schiffeversenken! Abschließend kann man sagen:
Speed Metal is well and alive. Ich bin schon gespannt, was uns die Wassergeschosse in Zukunft so ins Trommelfell tätowieren.
Anspieltipp:„Maniac“ und „Mechanic Tyrants“
Bewertung: 9,0 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Maniac
02. Mechanic Tyrants
03. Victim Of Desire
04. Sons Of Evil
05. Wrath Of God
06. Idiocracy