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TRAMALIZER – Elemental Binding (2023)

(8.189) Maik (8,6/10) Death Metal


Label: Soulseller Records
VÖ: 17.02.2023
Stil: Death Metal






Bock auf so richtig grammeligen Old School Death Metal aus der alten modrigen Schwedenkiste? Dann haben TRAMALIZER aus Finnland genau die Medizin für Euch. Hier werden die Frühneunziger Jahre derart cool neuinszeniert, als wären die letzten dreißig Jahre gar nicht passiert.

Hier gibt es alles, was des Todesbleigießers schwarzes Herz braucht. Kellertief gestimmte Gitarren, stampfende Rhythmen, Drums, die zusammen mit dem Bass die Magenwände mit Faustschlägen terrorisieren und schaurig schön morbide Melodiebögen, die dem ganzen modrigen Gemisch noch die faulige Eiterblase aufsetzen.

Der Gesang ist hierbei gar nicht mal so tief grummelnd, sondern abwechselnd kehlig gepresst über verhalten grollend bis schmerzerfüllt gekreischt, und erinnert mich ab und an an die Voice von L.G. Petrov. Überhaupt hat die Mucke der Jungs aus Pieksimäki einen starken Hauch von ENTOMBED im Vor-LP- Status. Genaugenommen hätte ich mir die Schweden nach „Clandestine“ genauso gewünscht, wie es mir TRAMALIZER nun Jahrzehnte später liefern.

Dabei pflügen die Jungs Durchreisser wie „Hating God“ oder abwechslungsreichere Songs wie „Point Of No Turning Back“ genauso souverän in die Tundra wie thrashaffine Geschwindigkeitsattacken vom Kaliber „As They Are Put To Sleep“ oder das im Refrain an marschierende Orks erinnernde Titelstück.

Klar. Neue Sümpfe werden hier nicht erforscht, aber es gibt ja genügend alte modrige Schlammlachen, aus denen sich schön eklige Preziosen schürfen lassen. Eine Coverversion haben TRAMALIZER auch auf Lager, und zwar „Looking For Reality“ von FEROX. Hier sind aber nicht die Berliner, sondern die ebenfalls aufgelösten FEROX aus TRAMALIZERs Heimatgegend gemeint.

Mit „Gift“ und „Plain Evil“ sind auch zwei mit Sprachsamples versehene Instrumentalstücke auf „Fumes Of Funeral Pyres“, die allerdings sehr gut zur Atmosphäre beitragen, und durch ihre Kürze von jeweils um die anderthalb Minuten auch nicht sonderlich störend für Instrumental- Verweigerer wirken.

Ja, alles in Allem eine leckere Schlachtplatte, die uns TRAMALIZER hier kredenzen. Zumindest, wenn man den frühneunziger Death Metal- Monstern aus Skandinavien zugeneigt ist und immer noch ergeben diesem Sound frönt. Fragt mich allerdings nicht, was ein TRAMALIZER ist! Übersetzungsportale im Internetz geben hier keinerlei Auskunft. Ich denke mal, hier sollte einfach ein Bandname gefunden werden, den mit Sicherheit sonst niemand okkupiert hat.

Death Metal aus der Nordmanntannenzüchtung. Düster, modrig und old school as fuck! Kloppt ordentlich die Nadeln von der Krüppelfichte und macht einfach Spaß.

Anspieltipp: „Tramalized“ und „Hating God“


Bewertung: 8,6 von 10 Punkten


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