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TRIPTYKON (2014)

"Melana chasmata"

Fast vier lange Jahre musste ich darauf warten!!! Nun liegt es endlich in meinem Player. Das zweite abendfüllende Werk von Triptykon„Melana Chasmata“. Und meine Erwartungen, das muss ich schon sagen, sind mehr als hochgesteckt. War es doch das 2010er Referenzwerk „Eparistera Daimones“, dieser fiese düstere verstörende Monolith, welcher mir das Fürchten lehrte und ich des Abends wieder das Licht einschaltete und unter dem Bett nach Monstern suchte. Also los geht’s in die tiefsten Tiefen der Unterwelt.

Schon der Opener „Tree of Suffocating Souls“ ist ein wahrhaftiges Monster, voller düsterer Windungen und Wendungen. Mal rasend schnell voller Wut, mal langsam mit einem Monster Groove alles zermalmend. Man ist das Teil fett!!! Dagegen wirkt „Boleskine House“ schon fast zerbrechlich bis der schnarrende Bass von Vanja Slajh einsetzt und schleppende Riffs die Luft zerschneiden. Zusammen mit Simone Vollenweider singt der Warrior hier teilweise im wehklagenden Duett. Eine sehr düstere facettenreiche Nummer!!! So und nu wird’s mir richtig mulmig!!! „Altar of Deceit“ ist mit seinen erdrückenden Gitarrenwänden einfach ein pechschwarzer Brocken voller Schmerz und Leid. Und im Gegensatz dazu holen Triptykon gerne auch mal wieder gerne die besonders grobe Kelle raus. Das bereits im Voraus veröffentlichte „Breathing“ ist das genaue Gegenteil der beiden vorherigen Songs! Schnell, hart und ohne Kompromisse wird hier richtig drauflos gebolzt bis die Schwarte kracht und der Warrior shoutet wie ein angepisster Straßenköter. Darauf erstmal ein kehliges Urg!!! Schon jetzt ist das Teil einer meiner Lieblingssongs auf dem neuen Langeisen. Ganz famos. Das mit vielen ruhigen Passagen durchzogene „Aurorae“ glänzt mit schönen düsteren, ja fast schon hypnotischer, Schwermut. Und das beklemmend schleppende „Demon Pact“ macht, mit seiner düsteren Grundstimmung, seinem Namen alle Ehre. Puh, nu muß ich aber erstmal kräftig durchatmen, und mich mental auf das Abschlußtrio vorbereiten. Also tu ich erstmal eine kurze verschnauf Pause einlegen. So… nu kann das weitergehen. „In the Sleep of Death“ läuft in Slowmotion an mir vorbei. Treibend, wehklagend, beschwörend und leidenschaftlich alles gleichzeitig zusammen. Und das alles verpackt mit schweren treibenden Riffing. Unheimlich. Der 12 Minüter „Black Snow“ treibt den Spannungsbogen auf die Spitze und ist an Dramaturgie nicht zu überbieten!!! Hier hat sich der Meister fast selbst übertroffen. Die Dunkelheit, welche einem schlagartig umhüllt, ist fast körperlich spürbar. Wer jetzt noch bei klarem Verstand ist und nicht völlig aus der Spur geraten ist, kann sich zum Finale den fast schon verträumten Klängen, welche von ruppigen Ausbrüchen unterbrochen werden, von „Waiting“ hingeben. Hier gibt Bassistin Vanja ihren Gesangseinstand, welcher sich zusammen mit dem von Tom und Simone hervorragend ergänzen tut. Ein mehr als würdiger Abschluß eines Albums, welches in seiner gesamten Komplexität zu überzeugen weiß. Von daher, lasst es einfach auf euch wirken.

Fazit: Triptykon’s Zweitwerk „Melana Chasmata“ sind schlappe 67 Minuten voller Leidenschaft und Emotionen, welche dem Hörer alles abverlangen tut und ihn in den Bann des Abgrundes zieht. Der Sound macht das Ganze nur noch bedrohlicher und das Coverartwork von H.R. Giger setzt dem ganzen die Krone auf. Ganz großer Sport. Beide Daumen hoch!!!

Bewertung: Ein Moloch getaucht in tiefstes Schwarz 9,5 von 10 Punkte

Tracklist:
01. Tree of Suffocating Souls
02. Boleskine House
03. Altar of Deceit
04. Breathing
05. Aurorae
06. Demon Pact
07. In the Sleep of Death
08. Black Snow
09. Waiting


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