Label: Century Media Records
VÖ: 15.05.2020
Stil: Death / Doom Metal
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Lange war es still um die Schweizer Ausnahmekünstler um „Tom Gabriel Fischer“ und somit musste der geneigte Fan sehr viel Geduld aufbringen um nun endlich, nach schier endlosen Jahren des Wartens, mit Neuigkeiten aus dem Hause TRIPTYKON belohnt zu werden. Schließlich hat deren grandioses Zweitwerk „Melana Chasmata“ (für mich eine der besten Scheiben des neuen Jahrtausends) mittlerweile auch schon wieder sechs Jahre auf dem Buckel. 2020 ist es aber endlich soweit und die Band kehrt mit einem wahrhaftigem Kunstwerk von einem Album in die heimischen Wohnzimmer zurück.....einem Livealbum mit Orchester, welches ein dreiteiliges „Requiem“ enthält, dessen Ursprung gut 33 Jahre zurückliegt.....
Zeitsprung: 1987. Die legendären CELTIC FROST veröffentlichen „Into The Pandemonium“ und stellen damit, aufgrund der hörbaren Einflüsse alter Wave-Bands die gesamte Metalwelt auf den Kopf. Auf diesem Album nahm das ambitionierte Projekt, was Jahre später in eben jenem dreiteiligem „Requiem“ gipfeln sollte, in Form des Songes „Rex Irae“ seinen Anfang.
19 Jahre später.......nach der ersten Auflösung der Band im Jahre 1993, raufen sich die Herren nochmals zusammen und schieben 2006 mit „Monotheist“ einen unglaublich schwarzen Moloch auf den Musikmarkt. Das Album endet mit dem sagenhaft düsteren und rein orchestralen „Winter“ und bildet damit den Abschluss des bald fertigen „Triptychons“.
2020. Nach erneuter und endgültiger Auflösung CELTIC FROST´s im Jahre 2008 wird mit der Nachfolgeband TRIPTYKON ein komplett neuer Mittelteil geschrieben und somit nun endlich, dass über drei Dekaden zuvor begonnene „Requiem“ zur Vollendung gebracht. Zusammen mit dem niederländischen „Orkest Metropol Orchester“, brachte man dieses Projekt schlussendlich beim Roadburn Festival 2019, in einer absolut bombastischen Performance auf die Bühne. Hier schließt sich nun der Kreis und wir können dieses musikalisch geschichtsträchtige Zeugnis, festgehalten in Bild und Ton in Form eines unglaublich fantastischen Live Albums in unseren Händen halten.
Eines vorweg.....dieses Album braucht Zeit, das ist absolut kein „easy listening“ oder gar Musik zum nebenbei hören, nein......dieses Opus erfordert deine volle Aufmerksamkeit. Anfangs hatte ich auch so meine Probleme mit der Platte. Zu wenig Knüppel aus dem Sack, zu wenig Metal und vor allem.....zu wenig Gesang vom Meister persönlich, aber je mehr ich mich mit diesem Album beschäftigte, umso mehr Zugang fand ich zu diesem abartig tiefgreifenden und intensiven Werk. Es sind hier eben die leiseren Töne, diese monotonen Wiederholungen von Akkordfolgen, das immer wiederkehrende rezitieren der sparsam eingesetzten Textzeilen und die, auf eine gewisse und unwiderstehliche Art so primitiv erscheinenden Instrumentalpassagen, welche diese Platte so unglaublich groß machen! Das stets präsente und fabelhaft inszenierte Orchester spielt sich nie zu sehr in den Vordergrund und wenn der Metal mal zupackt, dann brät dich der bekannt brachiale TRIPTYKON Sound einfach völlig an die Wand.
Es ist absolut sinnfrei, hier einen bestimmten Song hervorzuheben, denn diese Machtdemonstration schwarzer Tonkunst MUSS in seiner ganzen Pracht, also am besten an einem Stück genossen werden. Nehmt euch die Zeit und macht mal bewusst nichts anderes als diesen wunderbaren Klängen zu lauschen. Platte auflegen, die Augen schließen, abtauchen und genießen, die Welt um sich herum vergessen und sich völlig darin verlieren. Hier steckt, vom relativ heavy klingenden Opener bis zum orchestralen Grande Finale so unglaublich viel Gefühl und Andacht in jeder einzelnen Note. Was für ein unfassbar großes Meisterwerk! Ein Jahrhundertwerk......ein Album für die Ewigkeit! Wenn ich könnte.....ich würde 11/10 Punkten vergeben! Meine Platte des Jahre...DAS kann keine Band mehr toppen! Wahnsinn! In Memory of HR Giger und Martin Eric Ain. R.I.P.
Bewertung: 10 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Rex Irae (Requiem, Chapter One: Overture)
02. Grave Eternal (Requiem, Chapter Two: Transition)
03. Winter (Requiem, Chapter Three: Finale)