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TRISKELYON – Shattered Elysium (2024)
(9.180) Maik (8,6/10) Thrash Metal
Label: Moribund Records
VÖ: 27.09.2024
Stil: Thrash Metal
Geoff Waye scheint ein hyperaktives Fleißbienchen zu sein, hat er mit seinem Projekt TRISKELYON seit Bandgründung vor drei Jahren schon eine EP und inklusiver dieser hier schon drei Langgspielplatten veröffentlicht. Das diesjährige Output hört auf den Titel „Shattered Elysium“ und erweist sich als vielschichtiges und abwechslungsreiches Album.
Denn zum einen sprengt Flitzefinger Waye die Grenzen des Thrash in mehrere Richtungen. Dieser Eindruck wird zudem noch verstärkt, da der Meister himself mehrere Gastsänger rekrutiert hat, wodurch die Songs schon vokalistisch unterschiedliche Ausstrahlung haben.
Da kann es schonmal kurz an Power Metal gemahnen, oder auch mal die AGENT STEEL- Richtung einschlagen. Da wird sowohl glasklar agiert und auch mal gegrowlt oder geschrien. Auch kompositorisch setzten sich TRISKELYON keine Grenzen, da kann es mal progressiv verfrickelt zugehen, oder es werden apokalyptische Klänge angeschlagen. Es kann auch mal treibend schnell vorangehen oder alles zusammen.
Ab und an habe ich allerdings den Eindruck, dass der Kanadier manchmal etwas zu viel in die Songs reinpacken will, was es etwas schwer macht, den Strukturen richtig folgen zu können. Das Album ist also eher ein Grower, aber es lohnt sich definitiv, sich damit etwas näher zu befassen. Waye schafft eine schöne Mischung aus aggressiveren Momenten und Parts, die mehr melodisch agieren.
Die etwas aggressiveren Songs erinnern dann teilweise an deutsche Thrash Bands, während die melodischeren Momente einen Hauch Bay Area in sich tragen. Auch Fans von ANNIHILATOR dürften hier das eine oder andere Mal die Augen leuchten. Wobei sich der Kreis dann wieder schließt. Canadian Metal hatte immer schon einige besondere Aspekte.
Dabei beschränkt sich der TRISKELYON- Mastermind nicht auf das Aufwärmen klassischer Thrashmomente sondern gestaltet sein Schaffen frisch und unverbraucht und bietet ein wahres Feuerwerk an Ideen. Bei Gestalten wie mir zünden natürlich die fast forward Granaten wie „Eternal Conflict“ (mit SLAYER- Gedächtnis-Riff) oder „Hellbound Hellions“ mit dem eher brutalen Gesang mehr, aber das ist wie immer Geschmackssache.
Das Cover des DURAN DURAN- Siongs „Hungry Like The Wolf“ finde ich allerdings etwas merkwürdig. Besonders der Gesang, der zwischen Dave Mustaine und Axl Rose liegt, klingt da etwas schräg. Dafür wurde instrumental ziemlich Bumms reingepackt.
Letztlich bietet „Shattered Elysium“ für fast jeden etwas, nicht nur für Freunde des gediegenen Thrashflegels. Die Produktion hat auch ordentlich Druck und lässt alles gut heraushören. Wer auf leicht angeproggten Thrash steht, der aber auch mal ordentlich die Fontanelle massiert, sollte TRISKELYON mal eine Chance geben.
Anspieltipp: „Hellbound Hellions“ und „Eternal Conflict“