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TÝR – Battle Ballads (2024)
(8.838) Maik (8,0/10) Folk Metal
Label: Metal Blade Records
VÖ: 14.04.2024
Stil: Folk Metal
Als ich vor reichlich zwei Jahren Heri von TÝR interviewt habe, sagte er mir, dass die Songs für ein neues Studioalbum so gut wie fertig wären. Scheinbar hat es nun doch noch eine Weile gedauert, den Nachfolger von „Hel“ in Polycarbonat zu pressen.
Nun hing die Messlatte recht hoch nach dem Albumvorgänger, und ich war gespannt on TÝR das Niveau halten konnten. „Battle Ballads“ heißt das neue Scheibchen und zeigt alle Trademarks, die die Band im Laufe der Jahre kultiviert hat. Dabei ist der Titel „Battle Ballads“ wohl Programm, denn gerade der zweite Teil, das Balladeske, kommt hier doch mehr zum Tragen.
TÝR arbeiten mit viel Melodie und Orchestrierung, die dem epischen Charakter einer Ballade gerecht werden. Denn hier sind nicht Schmalzballaden aus der Hair Metal Szene gemeint, sondern eher die mittelalterliche Bedeutung. Und bei denen konnte es auch schonmal heftiger zugange gehen, auch inhaltlich.
Ja, Orchestrierung. Hier sind echte klassische Instrumente zu hören, was dem ganzen Album eine ziemliche Klangbreite verschafft. Die progressiven Elemente wurden etwas zurückgefahren, was aber nicht heißen soll, dass sie völlig verschwunden sind. Synkopierende Gesangslinien und abgedrehte Gitarrenspuren findet man also noch, wenngleich auch sporadischer.
Zeitweise wirkt die Mucke auf „Battle Ballads“ eher an Filmsoundtracks angelegt, scheint mehr auf Atmosphäre zu setzen, denn auf Heavyness. Obwohl es bei Songs wie „Hangman“ oder „Axes“ schon mal etwas heftiger zugeht, sorgt die Orchestrierung doch dafür, dass das Album wie aus einem Guss wirkt.
Nun gut, ich persönlich vermisse Durchreißer vom Stile „Gates Of Hel“ oder „Fire And Flame“, wodurch das Album sich selbst ein wenig nivelliert. Teilweise kam es mir ein wenig zu zahnlos vor. Dafür dürften die Fans von Epic Metal oder Symphonic Metal, denen die progressive Seite von TÝR immer ein wenig sperrig vorkam, auf dieses Album besonders fliegen. Letztlich ist doch alles auch ein wenig Geschmackssache. TÝR sind ihren Die Hard- Fans nichts schuldig geblieben, haben es einerseits geschafft, sich treu zu bleiben, sich aber auch nicht selbst kopiert.
Anspieltipp: „Hangman“ und „Axes“
Bewertung 8,0 von 10 Punkten
TRACKLIST
01. Hammered
02. Unwandered Ways
03. Dragons Never Die
04. Row
05. Torkils Døtur
06. Vælkomnir føroyingar
07. Hangman
08. Axes
09. Battle Ballad
10. Causa Latronum Normannorum