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TYRAN - Tyran’s Oath (2024)

(8.855) Olaf (10/10) Heavy Metal


Label: Iron Shield Records
VÖ: 12.04.2024
Stil: Heavy Metal






Nach mehrmaligem Genuss dieses Juwels habe ich erst einmal recherchiert, wer oder was Tyran überhaupt sind und musste erschüttert feststellen, dass es sich bei dem bajuwarischen Fünfer um Jungspunde handelt, die gerade erst 2020 der Wiege entschlüpft sind, um der metallischen Welt eines der besten Debüt Alben seit Jahren vor die Füße zu werfen. Und ehrlich: Ich hätte die Truppe so nach 1984/85 verfrachtet, was durchaus als Kompliment anzusehen ist.

Auf „Tyran’s Oath“ gibt es schnörkellosen, unverfälschten und puren Heavy Metal, wie ich ihn Anfang der Achtziger kennen und lieben gelernt habe und der mein musikalischen Leben maßgeblich beeinflusste. Und auch wenn viele jetzt fragen, ob man heutzutage so etwas noch braucht, sage ich laut und deutlich: JA! Kein hässlicher Drumsound, ein tolles handgemaltes Cover (soweit ich das erkennen kann), Nieten, lange Haare und das Gefühl einer Zeit, wo man auf Konzerten statt dusseliger Mobiltelefone Pommesgabeln und Bierbecher in die Höhe gereckt sah und man noch die selbstgedrehten Schwarzer Krauser vor der Bühne rauchen durfte.

Ach, der Olaf schmeißt wieder inflationär mit Höchstnoten um sich, doch wenn es eine Truppe verdient hat, sind das Tyran, die nur Hits auf diesem Debüt vorweisen können. Schnelle Speeder wie „Highway Warriors“, grandiose Rocker der Marke „Thrill of the Chase“ oder das wirklich mehr als wegweisende „Protectors of Metal“, welches weniger als Song, sondern eher als Statement gesehen werden muss, denn in Zeit hochdigitalisiertem Dreck tut solch ein ehrliches und erdiges Album einfach nur gut. Der gute Duck von Iron Shield sollte tunlichst alles tun, um mit meinem Newcomern des Jahres noch ein wenig Profit zu generieren, denn die Jungs werden mit diesem Album nicht lange ein Nischendasein fristen. Alter, bin ich begeistert!

Achja…noch ein großes Lob an das Bandfoto, welches diese von mir mehrfach erwähnte Zeitreise noch befeuert, denn das Teil sieht aus wie ein mehrfach gefaltetes Teil aus der Pop Rocky, welches durch tausend Hände ging, um dann endlich irgendwo in einem Partykeller seinen endgültigen Bestimmungsplatz einzunehmen. Herrlich!

Es gibt für dieses überragende Album eigentlich nur eine plausible Erklärung. Tyran hatten im Jahr 1984 unerklärlicherweise keinen Erfolg, haben sich von Skynet eine Zeitmaschine geklaut, sich in unser Jahr transportieren lassen, um die heutige Generation mit ihrem fantastischen Liedgut zu beglücken. Und dafür kann man alle Beteiligten nur beglückwünschen. „Tyran’s Oath“ ist weniger ein Metal Album als vielmehr ein Statement, wie man den Spirit des Metals musikalisch am besten einfangen kann. Ich jedenfalls fühlte mich wie aus einem Jungbrunnen gezogen und erlebe dies immer wieder, wenn ich dieses brillante Stück Musik immer wieder aufs Neue in meinem Player starte. Danke für dieses Meisterwerk.

P.S. Jetzt noch eine Tour mit dem Package Vulture | Neck Cemetery | Tyran und ich kann mich beruhigt aufs Altenteil zurückziehen. Ich liebe es, dass in Deutschland noch so viel traditioneller Heavy Metal gebolzt wird.


Bewertung: 10 von 10 Punkten


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