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U.D.O. - Touchdown (2023)

(8.496) Olaf (8,3/10) Heavy Metal


Label: Atomic Fire Records
VÖ: 25.08.2023
Stil: Heavy Metal






Ich mag Musiker und Bands, bei denen man von vornherein weiß, was man bekommt. Bei unser aller Udo ist das aber manchmal dann doch etwas verzwickt, denn seine Kollaboration mit dem Bundeswehr Orchester oder seine Cover-Scheibe von letztem Jahr war nicht unbedingt jedermanns Geschmack. Seine „regulären“ Scheiben sind allerdings immer ein Garant für feinsten teutonischen Edelstahl, auf die man sich in Punkto Qualität prinzipiell verlassen kann.

Studioalbum Nummer 18 wirft allerdings ein paar essentielle Fragen auf, zumindest für mich als Football Fan. Warum „Touchdown“? Warum lässt sich die Band in den Trikots der Cologne Crocodiles ablichten? Und und und…wollte ich mit Sven Dirkschneider im Interview klären, was hoffentlich bald noch stattfinden wird. Aber ansonsten ist alles im Lot auf dem Dirkschneider’schen Kahn, der sicher und zielstrebig durch die stählernen Gewässer schippert und jeden Felsen geschickt umschifft.

Soll heißen, Experimente sucht man vergebens. Vielmehr verfährt die Truppe um DAS deutsche Sanges-Aushängeschild nach dem Motto: Never change a running system. Warum auch? Wenn man mit einer Sacher, der man sich mit Haut und Haar verschrieben hat, Erfolg hat, sollte man diesen auch auskosten. Allerdings finde ich, dass die Scheibe mit 13 Songs ein wenig zu ausufernd geraten ist und manchmal in der Kürze die Würze liegt. Doch das ist Jammern auf allerhöchstem Niveau, da man mit „Punchline“, „The battle understood“, „The double dealers club“ oder dem Titeltrack verdammt starkes Material auf der Hand hat, welches seine viel zitierte Vorgängerband erst einmal toppen muss.

Ich finde sowieso, dass sich „Touchdown“ sehr an vergangenen Tagen orientiert, was mich persönlich glücklich stimmt. Vielleicht liegt das auch an der Rückkehr von Peter Baltes, der sich hier erstmals in die Musik einbringen konnte und jedem Altvorderen das Herz höherschlagen lässt. Doch nicht nur die Musik passt, sondern auch die Texte, bei denen beispielsweise die Flutkatastrophe im Ahrtal thematisiert wird, bei der Drummer Sven fast sein gesamtes Hab und Gut verlor. Es lohnt sich also, etwas genauer hinzuhören.

U.D.O. ist so wie Miraculi, wann weiß, was man bekommt und es schmeckt eigentlich immer. Vielleicht ist es der Mangel an Überraschungen, der bei mir eine höhere Bewertung verhindert, doch bockstark ist die Langrille allemal, macht Spaß und eignet sich prima dazu, das Pedal bis zum Bodenblech durchzutreten und dabei Flüche auf die anderen Verkehrsteilnehmer auszustoßen. Starkes Teil, war aber auch nicht anders zu erwarten.


Bewertung: 8,3 von 10 Punkten


TRACKLIST

01. Isolation man
02. The flood
03. The double dealer’s club
04. Fight for the right
05. Forever free
06. Punchline
07. Sad man’s show
08. The betrayer
09. Heroes of freedom
10. Better start to run
11. The battle understood
12. Living hell
13. Touchdown




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