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UNBLESSED DIVINE – Portal To Darkness (2023)
(8.512) Timo (7,8/10) Death Metal
Label: Massacre Records
VÖ: 18.08.2023
Stil: Death Metal
Das internationale Konstrukt Unblessed Divine, ins Leben gerufen von Lee Wollenschlæger, bündelt aktuell die Schaffenskraft des Herren. War er ja auch zeitweise bei den US Death Metal/Thrash Pionieren Malevolent Creation aktiv. Auf der 2020er Tour mit Konkhra und auf dem 2019er „The 13th Beast“ Album. Mittlerweile ist er in Südafrika ansässig, hat er sich für diese neue Band mit den beiden polnischen Musikern Michał Grall (ex Trauma/Sinister) und Simon (Riese) komplettiert. Musikalisch orientiert sich dieses neue Projekt an klassischen Florida Death Metal, vorangetrieben durch orchestrale Synth/Elektro-Elemente, die dem finsteren Schaffen eine schöne Tiefe und zusätzliche Wucht verleihen. Aber auch verschiedenen Black/Death Schattierungen.
Verteilt auf gut 45 Minuten kredenzt das Trio 8 Songs. Die mit einem wuchtigen und stilvollen Sound positive Merkmale untermauern können. Einen knackigen Opener offenbart man gleich zu Beginn mit „Book of Lies“, den ich auch zu den stärksten Songs des Albums zähle. Peitschende, klassische Death Metal Riffs, im Stile von Morbid Angel bis Deicide, eingebunden in einer futuristischen Fahrtrichtung, das auch mal an Bal Sagoth oder Nocturnus erinnert. Aufgelockert mit Heavyness und einer griffigen Kompaktheit. Old School Death Metal, der bei „Replace The Light“ auch mal an Sinister erinnert, ist hier ein durchaus tragendes Element. Songwriterisch kann mich das zwar nicht immer packen, die angeschwärzten Elemente im Stile von Behemoth, die nicht selten vorkommen, wirken allerdings auch nicht völlig unpassend.
Das mit üppigen 7.30 Minuten bestückte „Blacken The Soul“, verinnerlicht dann auch mal orchestral majestätischen Black Metal, der zwischenzeitlich cleane Gesang ist mutig, aber schwierig und nicht völlig ausgereift. Bei „God of Darkness“ mischen sich auch mal altehrwürdige doomige Momente, in den modernen Sound. Songs wie „The Exalted One“ und „I Feed“, überraschen demnach aber kaum. Und wirken eher als solides und mittelmäßiges Material. Mit „The Glorious Flames“ wäre ein schöner Abschluss gelungen, wenn man auf die cleanen Gesangparts verzichtet hätte. Ich bin diesem Element keineswegs abgeneigt, aber hier klingt es schon etwas gewagt und zuweilen schräg.
Somit ist das Album „Portal To Darkness“ ein für mich mittelmäßiges Album, das den guten Eindruck von zu Beginn kaum über die Zeit retten kann. Die modernen Elemente sind eine gute Idee, Death Metal mit Elektro und Synthesizer Bombast zu verbinden, damit kriegt man mich fast immer. Allerdings fände ich es gut, wenn die Songs mich auch packen würden. Das tun sie eben nicht, auch wenn ich die zeitweise dargelegte Qualität nicht absprechen kann. Die verschiedenen Stilistiken noch besser zu einer Einheit zu verschmelzen, sollte man sich in Zukunft als Ziel setzen.
Bewertung: 7,8 von 10 Punkten
TRACKLIST:
01. Book Of Lies
02. Replace The Light
03. The Dark Supremacy
04. Blacken The Soul
05. God Of Darkness
06. The Exalted One
07. I Feed
08. The Glorious Flames