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UNDERTOW - Bipolar (2022)
(7.886) Olaf (8,4/10) Heavy Metal
Label: El Puerto Records
VÖ: 08.07.2022
Stil: Havy / Groove Metal
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Wenn ich was in der Beschreibung lese von Groove Metal mit Gothic/Doom Elementen, kriege ich Angst. Solche Angst, dass ich diese Scheiben in der Regel unserem Maik zuschuster, unter dem Hinweis, keine Zeit zu haben, hihi. Aber Spaß beiseite, denn die mir bis Dato lediglich namentlich bekannten Undertow sind bereits seit 1993 unterwegs, wurden bereits mit ihrem letzten Album von unserem Marcus abgefeiert und hätte ich mich in der Playlist nicht verdrückt, hätte Herr Godau wahrscheinlich jetzt seine helle Freude an „Bipolar“ und müsste sich nicht mit Trällerelsen Symphonic Rock auseinandersetzen.
Also allein der Opener „When tears became scars“ ist als schleppender 8 Minüter eine verdammt mutige Wahl, doch irgendwie passt der wie Poppes auf Eimer. Ebenso ist das Ding so weit von Gothic entfernt, wie Hertha BSC vom Gewinn der deutschen Meisterschaft und auch dem Rest der Songs.
Im Gegenteil denn das Quartett aus Ellwangen verbrät sämtliche harten Spielrichtungen des Metals und auch wenn man hier und da vielleicht eine kleine Prise Five Finger Death Punch raushören kann, soll dies der Truppe nicht zum Negativen ausgelegt werden.
Undertow können auch richtig rasant, was sie bei „On fire“, „Call of the sin“ oder dem thrashigen „Unstoppable“, der zwar verdammt geil aus den Boxen scheppert, aber irgendwie nicht ganz in das Gesamtkonzept passen will, eindrucksvoll unter Beweis stellen, aber so richtig stark sind die Jungs tatsächlich, wenn sie etwas gemächlicher zu Werke gehen und dabei so unfassbar heavy sind, wie Crowbar zu ihren besten Zeiten.
Die beiden Rausschmeißer sind dann zwar nicht mehr so richtig zündend, doch da hatte ich mir bereits eine mehr als positive Gesamtmeinung gebildet, die durch meine persönlichen Befindlichkeiten nicht mehr zerstört werden sollte.
„Bipolar“ ist von seinen Titeln und Texten her richtig düster und ja, hier kann man wirklich den Gothic Faktor ein klein wenig anwenden, doch ansonsten wird hier mit einer saufetten Produktion im Rücken mächtig auf den Dung gekloppt, so dass man sich das Teil wirklich mal zum Antesten auf den Player schaufeln sollte. Ich für meine Person war jedenfalls ziemlich angenehm überrascht.
Bewertung: 8,4 von 10 Punkten
TRACKLIST
01. When tears became scars
02. On fire
03. Life kills
04. Call of the sin
05. Shadows
06. The longest breath
07. Unstoppable
08. Undertow
09. I remain