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VELVET VIPER – Nothing Compares To Metal (2023)

(8.445) Maik (8,0/10) Heavy Metal


Label: Massacre Records
VÖ: 21.07.2023
Stil: Heavy Metal






Ehrlich gesagt, bin ich an dieses Review mit dem Vorhaben gegangen, es zu mögen. Zum einen, weil ein derartiger Titel, „Nothing Compares To Metal“ einfach meine inneren Hurra-atome aktiviert. Ich mag halt diese Metal-Verherrlichungs-Songs, soviel Klischee aus derartigen Texten auch heraustropfen mag.

Zum Zweiten, weil ich Jutta Weinhold für eine wirklich gute Sängerin halte. Ich hatte schon zu ZED YAGO- Zeiten gesagt, Jutta könnte die weibliche Antwort Deutschlands auf Ronnie James Dio sein. Nur gab es da immer das Problem, dass die Songs teilweise etwas zu brav konzipiert waren, als dass der Gesang so richtig fette Spuren ziehen konnte.

Ein ähnliches Problem zeigt sich auch auf „Nothing Compares To Metal“, dem neuesten Album von VELVET VIPER. Das Scheibchen verfügt zwar über alle nötigen Bestandteile, um eine fette Mucke zu zelebrieren, nur zusammengesetzt kommt da ab und zu der Gedanke auf, dass hier etwas Handbremse angezogen wird. Fette Riffs, interessante Drumparts, geile Soli und nicht zuletzt eine Superstimme, doch fast in jedem Song findet man Parts, bei denen die Viper eher ein Verdauungsschläfchen macht als schnell und tödlich zuzubeissen.

Songs mit genialen Chorussen wie der Titelsong oder „Invisible Danger“, die im Refrainteil voll in die Nackenmuskeln kloppen, erweisen sich in den Strophen und den Bridges oftmals etwas sperrig. Es muss ja nicht immer krachen. Zum Beispiel finde ich das wuchtig- doomige „Urd Wardande Skula“ mächtig gewaltig. Und das nicht nur, weil mit dem Thema Yggdrasill mein Faible für nordische Mythologie bedient wird.

Dafür finde ich diese indianermässigen Heja Heja – Gesänge in „Blood On The Moon“ etwas schräg, vor allem, weil es da ja gar nicht um die Native Americans geht, sondern um Werwölfe. Auch stelle ich mir die Frage, warum das abschliessende Stück „Es Kommt Die Zeit“ denn unbedingt auf deutsch gesungen werden musste.

 

Nun, mein Gemecker ist heute mal wieder nicht zum Aushalten, aber es ist einfach so, dass die Songs, obwohl sie alle ordentlich Wumms haben, über einprägsame Refrains verfügen, fette Riffs in die Schrankwand fräsen, immer mal wieder irgendwo die Bremse reinhauen, die den Fluss aus dem Ganzen nehmen.

Vielleicht wollten VELVET VIPER auch zu viel in die einzelnen Songs packen, wodurch das Gesamtprodukt ab und zu etwas behäbig wirkt. Wenn man die Songs etwas gestrafft hätte, wäre dem Album in seiner Gesamtheit sicher besser gedient gewesen.

Letztlich, trotz aller Nörgelei meinerseits, ist „Nothing Compares To Metal“ eine ordentliche Metalscheibe in der Tradition teutonischer Metallurgie geworden, welche zwar nicht mit Vollgas, aber mit ordentlich Kraft auf der Hinterachse durch das Gelände fräst. Das verortet die Scheibe ins obere Drittel der Wertungsskala, ungeachtet der Tatsache, dass der Samtviper  etwas mehr Bissigkeit gut zu Gesicht stehen würde.

Die Produktion hat ein gewisses Live- Feeling. Die Drums sind mir etwas zu sehr nach vorn gemischt, der Platz gebührt eigentlich den Gitarren, die auf diesem Album ordentliche Heavyness verbreiten. Wie gesagt, ich wollte das Album mögen, mag es auch zum grössten Teil, doch ein paar Schuppen der VELVET VIPER könnten noch etwas Politur vertragen.

Anspieltipp: „Invisible Danger“ und „Urd Wardande Skula“


Bewertung: 8,0 von 10 Punkten


TRACKLIST:

01. Nothing Compares To Metal
02. Invisible Danger
03. Urd Wardande Skula
04. Blood On The Moon
05. Speak Truth To Power
06. Sorcerer’s Apprentice
07. Heroic Hearts
08. Rise From The Fallen
09. The 4th Part
10. New World Child
11. Es Kommt Die Zeit




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