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VELVET VIPER - Respice Finem (2018)

(4.658) - Peter (8,0/10) Dramatic Metal

Label: GMR Music Group
VÖ: 16.03.2018
Stil: Dramatic Metal

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Es gäbe da viel zu schreiben, über die Vergangenheit von Jutta Weinhold vor VELVET VIPER, über Musicals, über ZED YAGO, über die Protagonisten, über die teils schon von uns gegangenen Menschen der wechselnden Line-Ups. Ich lasse das, da die unzähligen Liebhaber um Frontfrau Jutta Weinhold dies ohnehin schon wissen. Eines sei jedoch erwähnt, mit meinem vollen Respekt, Jutta Weinhold feierte im vergangenen Jahr ihren 70sten Geburtstag. Wohlmöglich verlieren viele Vokalisten mit zunehmenden Alter ihren Ausdruck, das Volumen und Bandbreite. Keines dieser Attribute jedoch lässt Jutta Weinhold auf „Respice Finem“ vermissen, ganz im Gegenteil. 26 Jahre nach „The 4th Quest for Fantasy“ darf nun das fortgesetzt werden, was ohne Zweifel so sein musste.

„Respice Finem“ bietet auf 11 Songs und runden 60 Minuten Spielzeit zwar nichts Neues, aber durchaus das, was man von VELVET VIPER erwarten durfte – Dramatik, Doom, frischer erdiger und straighter Heavy Rock, folglich Qualität!

Don't Leave Before Wintertime“ beginnt mit einem unnachahmlichen Vocal-Solo und Jutta Weinhold lässt sofort durchblicken, dass sie nach wie vor mit voller Inspiration und tiefgehender Dramaturgie ans Werk geht. Der Song baut neben transparenten Gitarrenläufen und knackigen Drums bis zum Refrain hin notwendigen Druck und Ausstrahlung auf. Hymnenartig und mystisch schleppt sich „Shadow Ryche“ mit Nachdruck durch den Notendschungel empor und glänzt mit virtuosen Solis, die in der Tat mitreißen.

Der Titeltrack „Respice Finem“ setzt den Reigen unvermindert fort und erhebt Anspruch auf epische Momente des Dramatic-Metal. Juttas Gesang geht die Symbiose mit dem instrumentalen Arrangement perfekt ein. Der Vielschichtigkeit nicht genug, wird Fraternize With Rats“ zur soliden Groove-Nummer, die vor allem durch das abstrakt anmutende Arrangement zu glänzen weiß, auch hier spielen die Vocals abermals eine tragende Rolle und sollte Live zum Mitsingen animieren.

An Songs der frühen Alben von DIO erinnert, kann Eternally Onwards“ durch Mystik und Dramatik durchaus mitreißen. „Ogaydez“ knüpft hier nahtlos an und pflügt sich mit einer großen Portion Doom in den Gehörgang. Ein gewisses Flair von DEEP PURPLE schwingt in „Dangerous“ mit, hat sich kompositorisch vom Schwermut wieder entfernt und wirkt insgesamt positiver. Das stete gefühlsbetonte auf und ab kommt der Scheibe sehr gelegen und so hinterlässt auch „Raven Evermore“ seine Spuren. Noch schwerer, schleppender, versehen mit reichlich Tiefgang wird „Stormy Birth“ im massiv verhaltenen Tempo zur idealen Plattform für den einer Operninszenierung gleichenden Gesang. „Law Of Rock“ dagegen ist ein kurzer kompromissloser Rocker, der in seiner Struktur beinahe zu einfach ist, an Dynamik aber keine Einbußen zu verzeichnen hat.

Das Ende setzt dann „Loherangrin – Lohengrin“, abermals mit reichlich Dramatik versehen wird das Album „Respice Finem“ grandios abgerundet.

Was will man sagen? VELVET VIPER melden sich eindrucksvoll zurück, voller Leben und Enthusiasmus. Ich kann mir vorstellen bzw. bin mir sicher, dass dieses Album und alle an VELVET VIPER gestellten Erwartungen vollkommen erfüllt werden. Und gerade deshalb bei den Fans und Liebhabern des Dramatic-Metal einschlagen wird. In vielen Momenten ist Gänsehaut und ein kaltes Schauern den Rücken hinab gesichert, auch und gerade wegen Jutta Weinhold.

Anspieltipp: „Shadow Ryche“, „Respice Finem“und „Dangerous“

Bewertung: 8,0 von 10 Punkten

Tracklist:
01. Don't Leave Before Wintertime
02. Shadow Ryche
03. Respice Finem
04. Fraternize With Rats
05. Eternally Onwards
06. Ogaydez
07. Dangerous
08. Raven Evermore
09. Stormy Birth
10. Law Of Rock
11. Loherangrin – Lohengrin

Line-Up:
Jutta Weinhold - Vocals
Holger Marx - Guitar
Ron Oberbandscheid - Bass
Micha Fromm – Drums


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